Deutschland

Bahn weitet Sparpläne im Güterverkehr aus

Die Deutsche Bahn will weitere 101 Güterverkehrsstellen seltener anfahren. Insbesondere kurzfristige Transport-Bestellungen sollen um 97 Prozent reduziert werden. Zudem werden Kunden künftig in drei Klassen eingeteilt um das System besser auf die „Bedürfnisse der A-Kunden“ auszurichten.
29.03.2016 17:09
Lesezeit: 1 min

Das Streich-Konzept der Deutschen Bahn im kriselnden Schienen-Güterverkehr ist umfangreicher als zuletzt bekannt. Neben der Schließung von 215 der knapp 1500 Verladestellen sollen zudem zahlreiche kleinere Bahnhöfe seltener angefahren werden, wie aus Konzern-Unterlagen hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlagen. „Diese Anpassung von Bedienzeiten...betrifft weitere 101 Güterverkehrsstellen“, heißt es. Insbesondere kurzfristige Transport-Bestellungen sollten radikal um 97 Prozent reduziert werden, um die übrigen Züge von DB Cargo zuverlässiger fahren zu können. Daneben ist vorgesehen, die Kunden künftig in drei Klassen einzuteilen: In einer Konzern-Anweisung ist von der „Einführung einer ABC-Betreuungslogik“ die Rede. Im Kern wolle man das ganze System auf die „Bedürfnisse der A-Kunden“ ausrichten, die als wachstumsstark erachtet würden.

Eine Bahn-Sprecherin wollte sich nicht konkret zu den Papieren äußern. Es gebe noch keine Beschlüssen, sagte sie. Eine Einteilung von Cargo-Kunden in erste und zweite Klasse werde es aber nicht geben.

Die ursprünglichen Pläne hatten sogar die Schließung von 500 und damit mehr als ein Drittel der Verladestellen vorgesehen. Vor allem auf Druck der Gewerkschaften und auch der Politik wurden sie reduziert. Aber immer noch sollen so rund 3000 Stellen wegfallen. Die Arbeitnehmervertreter leisten daher weiter Widerstand. Martin Burkert, Vorsitzender des Bundestags-Verkehrsausschusses und Vorstandsmitglied der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), erklärte: „So lange wir keine wirkliche Strategie erkennen, werden wir den Plänen nicht zustimmen.“ Es müsse mehr und nicht weniger Verkehr auf die Schiene. Am Mittwoch trifft sich der Aufsichtsrat von DB Cargo, dem auch Burkert angehört, zu einer Sondersitzung. Entscheidungen sollen jedoch erst im Juni fallen.

Die Bahn hatte vor allem wegen der Krise im Güterverkehr 2015 einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro eingefahren.

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...