Deutschland

K+S drosselt Produktion und verordnet Kurzarbeit

Der Düngemittel-Hersteller K+S muss seine Kali-Produktion erneut zurückfahren. Grund seien mangelnde Möglichkeiten zur Salzabwasserentsorgung. An zwei Standorten werde die Produktion vorübergehend eingestellt und fast 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.
29.03.2016 17:08
Lesezeit: 1 min

Mangelnde Möglichkeiten zur Salzabwasserentsorgung zwingen den Düngemittel-Hersteller K+S erneut zu Abstrichen bei der Produktion. Ab dem 1. April werde die Kaliproduktion an den Standorten Hattorf und Unterbreizbach des Werra-Werkes vorübergehend eingestellt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Am Standort Wintershall könne diese zunächst noch fortgesetzt werden. Wie lange genau die Produktion eingestellt wird, konnte ein K+S-Sprecher nicht sagen. Das hänge maßgeblich von den Regenmengen ab. Rund 650 Mitarbeiter an den hessischen Standorten Hattorf und Grube Hattorf-Wintershall sowie etwa 300 Mitarbeiter an den thüringischen Standorten Unterbreizbach und Merkers werden in Kurzarbeit geschickt. Insgesamt beschäftigt K+S mehr als 14.000 Mitarbeiter.

Dem Kasseler Unternehmen machen die geringen Niederschläge in den vergangenen Wochen und die damit verbundene begrenzte Einleitung von Salzabwässern, die bei der Kaliproduktion anfallen, in die Werra zu schaffen. K+S erhielt vom Regierungspräsidium Kassel zuletzt nur eine Übergangserlaubnis für eine begrenzte Versenkung von Salzabwässern, die Ende 2016 ausläuft. Das führte bereits im Dezember und Anfang Januar zu zeitweiligen Produktionseinschränkungen des Werra-Werkes. Eine abschließende Entscheidung über den im April 2015 eingereichten Antrag zur geplanten Fortsetzung der Versenkung bis Ende 2021 erwartet K+S weiterhin diesen Sommer.

Die Staatsanwaltschaft hat jüngst Anklage wegen des Verdachts der unerlaubten Abfallentsorgung beim Salz- und Düngemittelkonzern erhoben. Eine thüringische Gemeinde wirft K+S vor, 9,5 Millionen Kubikmeter Salzlauge illegal versenkt zu haben.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...