Finanzen

Glencore verkauft Anteile zur Reduzierung enormer Schulden

Der Verkauf eines Anteils an seiner Agrarsparte bringt dem Rohstoffkonzern Glencore rund 2,5 Milliarden Dollar ein. Glencore ist auf Verkäufe angewiesen, um zumindest einen Teil der Schulden in Höhe von geschätzt 30 Milliarden Dollar abzubauen. Diese sind in erster Linie aufgrund des Preisverfalls bei Rohstoffen angefallen.
06.04.2016 12:46
Lesezeit: 1 min

Der Verkauf eines Anteils am Agrar-Geschäft bringt dem hochverschuldeten Rohstoffkonzern Glencore 2,5 Milliarden Dollar ein, wie Reuters meldet. Der kanadische Pensionsfonds CPPIB übernehme eine Beteiligung von 40 Prozent an der Sparte, teilte Glencore am Mittwoch mit. Mit den Einnahmen soll der auf rund 30 Milliarden Dollar angestiegene Schuldenberg reduziert werden.

Geplant ist, den Verkauf in der zweiten Jahreshälfte abzuwickeln. Nach acht Jahren könnten dann entweder CPPIB, einer der weltweit größten Pensionsfonds, oder Glencore das Geschäft an die Börse bringen. Der Deal bewertet die Sparte Glencore Agri mit 6,25 Milliarden Dollar. Bei dem in der Schweiz ansässigen Unternehmen haben der Expansionskurs sowie der Verfall der Rohstoffpreise die Schulden nach oben getrieben.

Wegen des Preisverfalls an den Rohstoffmärkten hat der Minen- und Handelskonzern im vergangenen Jahr einen massiven Verlust von rund 8 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Im Jahr 2014 wurde hingegen noch ein Vorsteuer-Gewinn von 4,3 Milliarden Dollar erzielt. Das Unternehmen treibt deshalb die geplanten Verkäufe seiner Beteiligungen deutlich schneller voran als zunächst geplant. Im laufenden Jahr sollten zusätzlich Geschäftsbereiche im Volumen von vier bis fünf Milliarden Dollar verkauft werden, neben den bereits vereinbarten Verkäufen in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar, wie der Bergbaukonzern mitteilte.

Der Verfall der Rohstoffpreise brockte Glencore im vergangenen Jahr zudem Sonderbelastungen in Höhe von 5,8 Milliarden Dollar ein. Dazu gehört auch eine Abschreibung auf eine Investition im Nickel-Markt im Volumen von etwa 4 Milliarden Dollar. Glencore versucht unter anderem Minen zu verkaufen, um massive Schulden in Höhe von derzeit rund 26 Milliarden Dollar abzubauen. Bis Ende des Jahres 2017 soll der Schuldenstand auf rund 15 Milliarden Dollar gesenkt werden, wie das Unternehmen bekanntgab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Disney gegen die KI: Wem gehört das Internet noch?
21.06.2025

Disney zieht gegen Midjourney vor Gericht – und kämpft nicht nur für Mickey Mouse, sondern für unser digitales Eigentum. Wenn selbst...

DWN
Politik
Politik Putins Informationskrieg: Warum der Westen bereits verliert
21.06.2025

Während Russland mit Desinformation und Zynismus die Ordnung zerschlägt, wirkt der Westen wie ein schläfriger Zuschauer. Genau deshalb...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Litauischer Hersteller Altas Auto: Wie Europa exklusive Elektrobusse bekommt
20.06.2025

Während Europas Politik auf Elektro-Transformation pocht, bleibt die Umsetzung zäh. Ein litauischer Hersteller von E-Minibussen will die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Waffen brauchen Rohstoffe: Der stille Machtkampf um die Kriegsmetalle Antimon und Wolfram
20.06.2025

Antimon und Wolfram gelten als Schlüsselfaktoren für die moderne Rüstung. Doch die weltweiten Vorkommen liegen größtenteils außerhalb...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osteuropas KI-Plan: Die EU-Digitalwende kommt nicht aus Brüssel
20.06.2025

Mit fünf strategischen Hebeln will Mittel- und Osteuropa die EU-Digitalspitze übernehmen – ein ambitionierter Plan mit Folgen für die...

DWN
Politik
Politik Ex-Minister Jens Spahn unter Druck: Parlament erhält teils geschwärzten Bericht zu Masken-Deals
20.06.2025

Ein vertraulicher Masken-Bericht sorgt für neuen politischen Zündstoff. Die angekündigte Offenlegung im Bundestag bleibt unvollständig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erhöhung Mindestlohn: Kommt 2026 eine Anhebung auf 15 Euro?
20.06.2025

Ende Juni befindet eine Kommission über eine weitere Erhöhung der Lohnuntergrenze. Eine Zahl spielte beim Wahlkampf der SPD eine große...

DWN
Panorama
Panorama Jobcenter zahlt 5000 Euro Bürgergeld für den Autokauf: "Das ist doch irre!"
20.06.2025

5000 Euro Bürgergeld für ein Auto? Das Jobcenter Dortmund sorgt mit einem Pilotprojekt für Aufsehen. Arbeitslose sollen mit Prämien in...