Der Verkauf eines Anteils am Agrar-Geschäft bringt dem hochverschuldeten Rohstoffkonzern Glencore 2,5 Milliarden Dollar ein, wie Reuters meldet. Der kanadische Pensionsfonds CPPIB übernehme eine Beteiligung von 40 Prozent an der Sparte, teilte Glencore am Mittwoch mit. Mit den Einnahmen soll der auf rund 30 Milliarden Dollar angestiegene Schuldenberg reduziert werden.
Geplant ist, den Verkauf in der zweiten Jahreshälfte abzuwickeln. Nach acht Jahren könnten dann entweder CPPIB, einer der weltweit größten Pensionsfonds, oder Glencore das Geschäft an die Börse bringen. Der Deal bewertet die Sparte Glencore Agri mit 6,25 Milliarden Dollar. Bei dem in der Schweiz ansässigen Unternehmen haben der Expansionskurs sowie der Verfall der Rohstoffpreise die Schulden nach oben getrieben.
Wegen des Preisverfalls an den Rohstoffmärkten hat der Minen- und Handelskonzern im vergangenen Jahr einen massiven Verlust von rund 8 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Im Jahr 2014 wurde hingegen noch ein Vorsteuer-Gewinn von 4,3 Milliarden Dollar erzielt. Das Unternehmen treibt deshalb die geplanten Verkäufe seiner Beteiligungen deutlich schneller voran als zunächst geplant. Im laufenden Jahr sollten zusätzlich Geschäftsbereiche im Volumen von vier bis fünf Milliarden Dollar verkauft werden, neben den bereits vereinbarten Verkäufen in Höhe von 1,6 Milliarden Dollar, wie der Bergbaukonzern mitteilte.
Der Verfall der Rohstoffpreise brockte Glencore im vergangenen Jahr zudem Sonderbelastungen in Höhe von 5,8 Milliarden Dollar ein. Dazu gehört auch eine Abschreibung auf eine Investition im Nickel-Markt im Volumen von etwa 4 Milliarden Dollar. Glencore versucht unter anderem Minen zu verkaufen, um massive Schulden in Höhe von derzeit rund 26 Milliarden Dollar abzubauen. Bis Ende des Jahres 2017 soll der Schuldenstand auf rund 15 Milliarden Dollar gesenkt werden, wie das Unternehmen bekanntgab.