Wirtschaft

Ermittlungen wegen Betrugs gegen Stahlkonzern Tata

Die britische Finanzbetrugsbehörde hat offenbar Ermittlungen gegen das Stahlunternehmen Tata aufgenommen. Mitarbeiter sollen Unterlagen über die Zusammensetzung von Stahlprodukten gefälscht haben, so der Vorwurf. Das indische Unternehmen hatte kurz zuvor angekündigt, seine Stahlwerke in Großbritannien mit insgesamt rund 15.000 Beschäftigten zu verkaufen.
08.04.2016 17:43
Lesezeit: 1 min

Nur kurz nach der Ankündigung des indischen Stahlriesen Tata, Großbritannien den Rücken zu kehren, hat die Finanzbetrugsbehörde einem Bericht zufolge Ermittlungen gegen das Unternehmen aufgenommen. Die Polizei prüfe Vorwürfe, Mitarbeiter von Tata in Großbritannien hätten Unterlagen über die Zusammensetzung bestimmter Stahlprodukte gefälscht, wie der Daily Telegraph am Freitag berichtete. Tata hatte in der vergangenen Woche angekündigt, seine Stahlwerke mit insgesamt rund 15.000 Beschäftigten in Großbritannien zu verkaufen.

Kurz darauf hat Tata Steel Interessse an der europäischen Stahlsparte von ThyssenKrupp bekundet. Diskutiert werde eine Beteiligung in einem Joint Venture. Die Aussicht auf eine Konsolidierung der Branche trieb den Aktienkurs von ThyssenKrupp in die Höhe.

Die Ermittlungen konzentrieren sich dem Bericht zufolge auf das Tata-Werk in Yorkshire. Tata selbst habe sich nach internen Ermittlungen an das Serious Fraud Office (SFO) gewandt. Die Behörde wollte den Bericht am Freitag nicht kommentieren. Tata war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Der indische Konzern will bis Montag den formalen Verkaufsprozess starten. Das hatte am Mittwoch Wirtschaftsstaatssekretär Sajid Javid nach einem Besuch in Mumbai gesagt.

Der indische Konzern betreibt unter anderem das größte britische Stahlwerk in Port Talbot in Südwales - es ist der größte Arbeitgeber der Region, von dem tausende weitere Arbeitsplätze abhängen. Dort allein soll Tata eine Million Pfund (1,3 Millionen Euro) Verlust pro Tag machen. Europas Stahlsektor leidet seit Jahren vor allem unter Billigimporten aus China.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...