Gemischtes

Finanzieller Rückenwind: Deutsche haben Lust zum Autokauf

Die Anschaffungsneigung der Deutschen ist zuletzt deutlich gestiegen. Vor allem Familien erwarten, dass sich ihr Lebensstandard in nächster Zukunft verbessern wird. Investieren wollen sie ihr Geld aber nicht nur in teure Reisen oder Möbel. Vor allem Neuwagen stehen hoch im Kurs.
11.04.2016 09:15
Lesezeit: 2 min
Finanzieller Rückenwind: Deutsche haben Lust zum Autokauf
Zwei Drittel der befragten Konsumenten bevorzugen ein neues Auto. (Graphik: CreditPlus Bank AG)

Verbraucher in Deutschland blicken gut gelaunt in die Zukunft. 73 Prozent von ihnen erwarten in den kommenden Monaten einen steigenden Lebensstandard und eine positive Entwicklung ihres Haushaltseinkommens, wie aus einer Anfang April in Stuttgart veröffentlichten Umfrage der Creditplus Bank hervorgeht. Darüber hinaus gaben 67 Prozent der Befragten an, mittlere bis hohe Ersparnisse zu haben.

Mit dem finanziellen Rückenwind steigt der Umfrage zufolge auch die Anschaffungsneigung der Deutschen: 60 Prozent planten in den kommenden drei Monaten hohe Ausgaben - etwa für ein Auto, Möbel oder eine teure Reise. Im Herbst 2015, als die Bank die Umfrage zuletzt machte, hatten dies noch 55 Prozent der Befragten angegeben.

Besonders stark angestiegen im Vergleich zum Herbst sei demnach die Reiselust der Deutschen, berichtet die AFP. 28 Prozent der Befragte gaben an, in den nächsten drei Monaten eine Reise im Wert von mindestens 1250 Euro buchen zu wollen. Zuvor waren es noch 21 Prozent gewesen.

65 Prozent wollen einen Neuwagen

An erster Steller der geplanten Käufe standen laut Creditplus Bank neue Möbel: 38 Prozent wollten noch vor dem Sommer Bett, Schrank oder Sofa neu anschaffen. Ein neues Auto kaufen wollen sich demnach 16 Prozent der Befragten. 65 Prozent von ihnen wiederum wollen einen Neuwagen haben. Hierzu heißt es:

„Alle Anschaffungsabsichten sind im Vergleich zum Herbst 2015 gestiegen. Ein neues Möbelstück steht bei den Konsumenten immer noch an erster Stelle der geplanten Anschaffungen (…). Dabei plant ein Drittel der Konsumenten für die Anschaffung neuer Möbel weniger als 625 Euro ein. Deutlich größer ist das Budget beim Kauf eines Autos. Mehr als jedem zweiten Autokäufer ist sein neues Fahrzeug mehr als 12.500Eurowert.“

Knapp jeder dritte Deutsche würde seine Kaufbereitschaft direkt von seinem festem Job mit einem sicheren Einkommen abhängig machen. 36 Prozent der Deutschen ließen ihre Kaufbereitschaft jedoch von keinem Faktor beeinflussen, heißt es weiter. „Zudem kann sich fast die Hälfte der Deutschen vorstellen eine größere Anschaffung über einen Kredit zu finanzieren.“

Familien und Paare gehören zu den Optimisten

Besonders positiv in die finanzielle Zukunft blicken demnach Familien. 81 Prozent der Personen, die in einer mindestens vierköpfigen Familie leben, zählen zu den Optimisten. Auch Paare mit einem Kind sind laut Umfrage mit 73 Prozent noch deutlich optimistischer als Singles mit 65 Prozent. Auch die Kauflaune sei bei Familien höher ausgeprägt. 79 Prozent der Paare mit zwei oder mehr Kindern wollten gerne einkaufen. Rentner gäben dagegen eher ungern Geld aus.

Die Creditplus Bank gehört zum französischen Finanzkonzern Crédit Agricole und ließ nach eigenen Angaben vom 29. Januar bis11. Februar dieses Jahres 2000 Verbraucher ab 14 Jahren online durch das Marktforschungsinstitut Toluna befragen. Im Fokus der Befragung standen demnach „die finanzielle Lage und Ausgabebereitschaft der Verbraucher“. Die Ergebnisse veröffentlicht die Bank in ihrem Verbraucherindex, der halbjährlich erscheint.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...