Finanzen

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Schlecker-Familie

Gegen Anton Schlecker, seine Familie und zwei Wirtschaftsprüfer wurde Anklage erhoben. Anton Schlecker wird offenbar vorgeworfen, er habe vor der Insolvenz der Drogeriemarktkette im großen Stil Geld beiseite geschafft. Es soll um mehr als 20 Millionen Euro gehen.
13.04.2016 18:40
Lesezeit: 1 min

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat Anklage gegen den Gründer der pleitegegangenen Drogeriemarktkette Schlecker, Anton Schlecker, sowie dessen Frau, Sohn und Tochter erhoben. Das sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Er bestätigte damit Medienberichte. Auch zwei Wirtschaftsprüfer seien angeklagt worden, sagte der Sprecher.

Zu den Inhalten der Anklageschrift wollte sich der Sprecher nicht äußern. Es werde am Donnerstag weitere Informationen geben, kündigte er an.

Das Handelsblatt, die Stuttgarter Nachrichten und die Stuttgarter Zeitung (Donnerstagsausgaben) berichteten, Anton Schlecker werde vorgeworfen, er habe vor der Insolvenz des Unternehmens in 36 Fällen Geld beiseite geschafft. Es soll demnach um mehr als 20 Millionen Euro gehen.

Unter anderem habe Schlecker Geld per Schenkung an Familienmitglieder weitergereicht. Auch habe er überteuerte Verträge mit Firmen seiner Kinder geschlossen, berichteten die Blätter. Schleckers Frau Christa, sein Sohn Lars und seine Tochter Meike seien angeklagt worden, weil sie dem Patriarchen nach Ansicht der Ermittler beim Beiseiteschaffen des Geldes geholfen hätten.

Die Drogeriemarktkette Schlecker hatte im Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Im Sommer desselben Jahres stimmten die Gläubiger dann für eine Zerschlagung des Unternehmens. 25.000 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hatte nach der Pleite Ermittlungen gegen Anton Schlecker und 13 weitere Beschuldigte eingeleitet. Dabei ging es um den Verdacht des Bankrotts, der Untreue und der Insolvenzverschleppung.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...