Politik

Syrien: Alle Konflikt-Parteien beanspruchen Aleppo

Lesezeit: 1 min
22.04.2016 18:37
In Syrien ist ein Wettrennen um die Provinz Aleppo ausgebrochen. Söldner, Kurden-Milizen und die syrische Armee wollen die Region erobern, um die Terror-Miliz ISIS zu vertreiben. Doch es droht eine Kollision zwischen allen Konfliktparteien.
Syrien: Alle Konflikt-Parteien beanspruchen Aleppo
Die territorialen Veränderungen in Syrien von 2011 bis 2016. (Screenshot)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Terror-Miliz ISIS steht in Syrien an mehreren Fronten unter Druck. Die Freie Syrische Armee (FSA)  liefert sich in der Region schwere Gefechte mit der Miliz. Die syrische Armee (SAA) hingegen plant mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine Großoffensive in der Provinz Aleppo und die Kurden-Milizen der YPG planen ebenfalls eine Offensive in der Region. „Die drei Seiten versuchen nicht nur auf Kosten von ISIS, sondern auch auf Kosten anderer wichtiger Akteure, so viel wie möglich vom Kuchen abzubekommen. Es findet ein Rennen statt“, zitiert Gulf News den Syrien-Analysten von der Universität Edinburgh, Thomas Pierret. In der Provinz Aleppo zählt neben den drei Seiten auch die al-Nusra-Front zu den schlagkräftigsten Gruppen.

Zuvor hatten bewaffnete Söldner, die von den USA und der Türkei unterstützt werden, die Stadt al-Rai erobert, die eines der strategisch wichtigsten Städte für ISIS in Nordsyrien ist. Im Süden hatte die al-Nusra-Front drei Städte von ISIS erobert. Im Nordosten hingegen stoßen die von den Kurden-Milizen dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) auf die ölreiche Provinz Deir ez-Zor vor.

In den kommenden Tagen kann es zu einer Kollision zwischen allen Kräften in Aleppo kommen. Denn das Grenzgebiet zur Türkei wird ausnahmslos von allen Konfliktparteien in Syrien beansprucht. Die FSA und die von der Türkei unterstützten weiteren Söldner möchten Aleppo aus zwei Gründen unter Kontrolle bekommen. Zum einen wollen sie ISIS zurückschlagen und zum anderen verhindern, dass die Kurden-Milizen das Gebiet einnehmen, um einen kurdischen Korridor an der Grenze zur Türkei zu bilden. „Die kommenden Phasen werden komplizierter werden. Im Osten von Aleppo gibt es Gebiete, die das Regime, die Kurden und auch die Rebellen kontrollieren wollen“, so Pierret.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?