Politik

Österreich verzichtet vorerst auf Grenzkontrollen am Brenner

Österreich wird den Brenner-Pass vorerst nicht kontrollieren, weil kaum Flüchtlinge über die Italien-Route nach Norden gelangen. Tatsächlich dürfte Österreich dem Druck Deutschlands und Italiens nachgegeben haben. Beide Länder wollen den Tourismus nicht stören.
14.05.2016 02:55
Lesezeit: 1 min

Österreich sieht vorerst von den geplanten Grenzkontrollen am Brenner-Pass nach Italien ab. Eine Sprecherin von Innenminister Wolfgang Sobotka sagte am Freitag, wenn Italien seine Grenzen und die Zugverbindungen überwache, wie es derzeit geschehe, seien keine Kontrollen notwendig. Der italienische Innenminister Angelino Alfano erklärte nach einem Gespräch mit seinem österreichischen Kollegen, sein Land habe 110 zusätzliche Grenzschützer eingesetzt, um die Einreise von Flüchtlingen nach Österreich zu verhindern. Sie würden zur Patrouille am Alpenpass eingesetzt. Die dort aufgegriffenen Migranten würden in italienische Flüchtlingsunterkünfte gebracht.

Österreich hatte nach der Schließung der Balkanroute einen wachsenden Flüchtlingszustrom über die italienische Grenze befürchtet. Bisher waren die meisten Flüchtlinge von der Türkei nach Griechenland übergesetzt und dann über den Balkan nach Zentraleuropa gereist. Seitdem dieser Weg versperrt ist, wird damit gerechnet, dass die Passage über das Mittelmeer nach Italien für viele zur Ausweichroute wird. Für den Fall, dass dies eintritt, hatte Österreich den Bau eines Zauns und eines Registrierzentrums am Brenner angekündigt und mit ersten Baumaßnahmen begonnen. Verschärfte Grenzkontrollen würden den Reise- und Handelsverkehr über den Alpen-Pass erheblich einschränken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz US-Verboten finden chinesische Tech-Giganten Wege, um im KI-Rennen zu bleiben
14.06.2025

Die USA wollen Chinas Aufstieg im KI-Sektor durch Exportverbote für High-End-Chips stoppen. Doch Konzerne wie Tencent und Baidu zeigen,...

DWN
Technologie
Technologie Einsatz von Tasern: Diskussion um „Aufrüstung“ der Polizei
14.06.2025

Taser gelten als umstritten, nun will Innenminister Alexander Dobrindt damit die Bundespolizei ausrüsten. Kritik kommt von Niedersachsens...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...