Politik

IWF-Dokument: Griechenland soll Schulden bis 2080 abstottern

Der IWF fordert von der Euro-Zone eine sehr lange Streckung der Kredite. Demnach soll die Rückzahlung 2040 beginnen und bis 2080 abgeschlossen sein. Der ESM hatte deutlich kürzere Laufzeiten vorgeschlagen.
20.05.2016 16:47
Lesezeit: 1 min

Der Internationale Währungsfonds (IWF) fordert von den Euro-Geldgebern weitreichende Schuldenerleichterungen für Griechenland für die nächsten 64 Jahre. Die Laufzeit der Kredite aus den drei Euro-Rettungsprogrammen solle insgesamt bis 2080 verlängert werden, hieß es in einem Dokument des IWF, das der Nachrichtagentur Reuters am Freitag vorlag. Zugleich solle die Schonfrist bis zum Beginn dieser Rückzahlungen bis mindestens 2040 ausgedehnt und die Zinssätze für die Kredite aus den Programmen der Euro-Rettungsschirme EFSF und ESM bis 2045 auf 1,5 Prozent begrenzt werden. Die Details solcher Schuldenerleichterungen müssten frühzeitig festgelegt werden, forderte der IWF. Ziel sei es, den Bruttofinanzierungsbedarf für längere Zeit zwischen 15 und 20 Prozent der Wirtschaftsleistung zu halten und Griechenland einen substanziellen Abbau des Schuldenberges zu erlauben, bevor es wieder in größerem Umfang an die Finanzmärkte zurückkehren könne.

Die Annahmen des IWF gehen weit über das hinaus, was der ESM in der vergangenen Eurogruppe an Vorschlägen vorgelegt hatte. Die Euro-Finanzminister beraten kommenden Dienstag über eine Auszahlung weiterer Kredite in Milliardenhöhe für Griechenland und wollen auch über mögliche Schuldenerleichterungen sprechen. Der IWF macht seine Beteiligung am dritten Hilfspaket von solchen Erleichterungen abhängig.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble möchte dem Thema erst nach der nächsten Bundestagswahl nähertreten, um eine Debatte im Bundestag zu vermeiden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Gasfunde in der Schwarzmeerregion: Türkei meldet strategischen Energieerfolg – Erdgasvorkommen mit enormem Wert
19.05.2025

Die Türkei entdeckt im Schwarzen Meer neue Erdgasvorkommen von enormem Wert. Der Fund unterstreicht Ankaras anhaltenden Kurs in Richtung...

DWN
Panorama
Panorama Zwei Tote bei Unfall in New York: Segelschiff rammt Brooklyn Bridge – was wir wissen
19.05.2025

Dramatische Szenen am East River: Ein Segelschulschiff der mexikanischen Marine stößt mit der weltberühmten Brooklyn Bridge in New York...

DWN
Politik
Politik Russland-Sanktionen: Ukraine-Partner erhöhen den Druck auf Moskau
19.05.2025

Kurz vor einem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben Deutschland, die USA sowie...

DWN
Politik
Politik Pro-Europäischer Sieg bei Rumänien-Wahl: Nicusor Dan wird Präsident
19.05.2025

Erleichterung von Brüssel bis Kiew: Nach dem Triumph des pro-europäischen Kandidaten Nicusor Dan bei der Rumänien-Wahl äußerten sich...

DWN
Panorama
Panorama Auswandern in die Schweiz: Die Sehnsucht nach dem besseren Deutschland
19.05.2025

Immer mehr Deutsche denken daran, das Land zu verlassen – besonders oft AfD-Wähler. Das bevorzugte Ziel: die Schweiz. Was offenbart...

DWN
Panorama
Panorama Papst Leo XIV.: Kapitalismuskritik bei der Amtseinführung
19.05.2025

Papst Leo nutzt seine erste große Bühne für klare Worte. Zwischen Applaus und Kritik: Was bedeutet seine Kapitalismus-Kritik für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Berkshire Hathaway nach Buffett: Ein Imperium ohne seinen Architekten – droht der Zerfall oder folgt ein neuer Aufstieg?
19.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära – und möglicherweise beginnt eine neue. Doch die Märkte reagieren nervös: Wie viel...

DWN
Politik
Politik Wahlen in Polen: Enges Rennen bei der Präsidentschaftswahl in Polen - es kommt zur Stichwahl
18.05.2025

Bei den Wahlen in Polen liefern sich der liberale Rafal Trzaskowski und der konservative Karol Nawrocki laut aktuellen Prognosen ein...