150 internationale Gesundheitsexperten fordern eine Verlegung oder Verschiebung der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro wegen des Zika-Virus. Sie befürchten eine beschleunigte, weltweite Ausbreitung der Krankheit, wie aus ihrem online veröffentlichten Brief an die Weltgesundheitsorganisation WHO hervorgeht. Die erwarteten 500.000 ausländischen Touristen aus der ganzen Welt könnten sich infizieren und das Virus mit in ihre Heimatländer bringen. Dies wäre ein unnötiges Risiko, warnen die Fachleute.
Zika steht im Verdacht, bei Föten zu schweren Schädelmissbildungen zu führen. Symptome sind leichtes Fieber, rote Augen und Ausschlag. Der Erreger wird über Mückenstiche und möglicherweise auch beim Geschlechtsverkehr übertragen. Das Virus ist in mehr als 30 Ländern aufgetreten. Am schwersten ist Brasilien betroffen. Die Olympischen Sommerspiele sollen im August in Rio ausgetragen werden.
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Forderung der Experten zurückgewiesen. Die Austragung der Olympischen Sommerspiele im August in der brasilianischen Metropole sei für die Ausbreitung von Zika nicht von wesentlicher Bedeutung. Denn das Virus grassiere bereits in fast 60 Ländern und Regionen, und es gebe die verschiedensten Gründe für Reisen in diese und aus diesen Ländern. „Der beste Weg, um das Risiko der Krankheit zu verringern, ist es, die Reisehinweise der Gesundheitsbehörden zu befolgen“, erklärte die WHO.