Knapp zwei Wochen vor Beginn der Fußball-EM in Frankreich haben die Piloten von Air France für einen Streik gestimmt. Über einen Zeitpunkt des Ausstands sei jedoch noch nicht entschieden, teilte die Piloten-Gewerkschaft SNPL am Montag mit. Der Protest richte sich gegen das Gehaltssystem bei der französischen Fluggesellschaft. Damit droht Frankreich weiteres Ungemach durch Arbeitsniederlegungen. Denn bereits seit längerem gibt es Streiks und Massenproteste gegen die von der Regierung geplante Arbeitsmarktreform. Gewerkschaften haben hier schon mit Protestaktionen während der Europameisterschaft gedroht, die am 10. Juni beginnt, so Reuters.
Mit dem Votum der Piloten sei im Grundsatz ein längerer Streik vereinbart worden, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Mit der Aktion werde gegen die Politik „zwanghafter Kostenreduzierungen“ bei der Fluggesellschaft protestiert. Air France wollte sich nicht dazu äußern. Im April hatten die Piloten Forderungen des Managements nach mehr Flexibilität und längeren Arbeitszeiten abgelehnt.
Auch beim Konkurrenten Lufthansa schwelt ein langwieriger Tarifstreit, in Folge dessen es immer wieder zu Streiks kam. Die Gespräche zur Beilegung des Konflikts zwischen Piloten und der deutschen Fluggesellschaft sollen bis Ende Juli fortgesetzt werden.
In der französischen Hafenstadt Le Havre stimmten die Arbeiter beim Ölversorger CIM dafür, ihren Proteststreik gegen die Arbeitsmarktreform bis Mittwoch zu verlängern. Das Unternehmen lagert und verteilt rund 40 Prozent der Erdölimporte Frankreichs. Die Regierung plant unter anderem, betriebsbedingte Kündigungen zu erleichtern. Damit will sie die hohe Arbeitslosigkeit in den Griff bekommen.