Politik

Saudi-Arabien und Iran: Beinharter Kampf um neue Öl-Märkte

Die Rivalität zwischen dem Iran und Saudi-Arabien könnte dazu führen, dass sich Erdöl bald wieder deutlich verbilligt. Um keine Marktanteile an die Konkurrenten zu verlieren, wird Saudi-Arabien die Produktionsausweitung des Iran zu überbieten versuchen.
07.06.2016 00:51
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Preise für Erdöl könnten in den kommenden Wochen wieder sinken, nachdem sie seit Jahresbeginn um fast 50 Prozent zugelegt hatten. Ein Hauptgrund dafür ist die Rivalität zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, die beide aggressiv um Marktanteile kämpfen. Keiner der beiden Ölproduzenten wird nachgeben, weshalb Beobachter mit einer neuen Ölschwemme auf den Märkten rechnen, welche gerade erst durch Förderrückgänge in einigen Ländern etwas abgeebbt war.

Der Iran hat seine Produktion in den zurückliegenden Monaten beträchtlich gesteigert und seinen Marktanteil entsprechend ausgeweitet. Mittlerweile, so oilprice.com, habe das Land fast wieder das Niveau vor Einsetzung der Sanktionen erreicht. Im April verkaufte es demzufolge rund 2,3 Millionen Barrel (159 Liter) täglich und übertraf damit die Voraussagen der Internationalen Energieagentur deutlich.

Zudem gewährt der Iran Rabatte auf seine Ölverkäufe, um vor allem gegenüber den saudischen Erzeugern Marktanteile zu gewinnen. Der offizielle Verkaufspreis für Juni weist gegenüber anderen Sorten der Region die höchsten Abschläge seit mehreren Jahren auf, wie Reuters berichtet. Ein Barrel iranisches Öl kostete rund 1,60 Dollar weniger als ein Barrel aus Dubai oder dem Oman. Saudisches Öl wird immerhin noch um rund 30 Cent und irakisches Öl um rund 20 Cent unterboten.

Saudi-Arabien muss auf diese Preisattacke reagieren, wenn es nicht ins Hintertreffen geraten möchte. Dem Präsidenten der Beratungsfirma Eurasia Group zufolge plant Riad deshalb, die Produktion um etwa eine Million Barrel hochzufahren. Im gegenwärtigen Marktumfeld kann diese expansive Strategie noch funktionieren, weil Förderausfälle in Nigeria, Kanada und Libyen von insgesamt rund 3,5 Millionen Barrel täglich zu einer moderaten Verknappung geführt haben. Sollte sich die Situation in diesen Ländern jedoch wieder normalisieren, so oilprice.com, könnte der saudisch-iranische Zweikampfe einen Sturz der Preise auf rund 30 Dollar nach sich ziehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...