Politik

Wegen Erdogan-Beleidigung: Türkischer Fußball-Star wandert in die USA aus

Der ehemalige türkische Fußball-Star Hakan Şükür ist in die USA ausgewandert. Gegen ihn läuft in der Türkei ein Verfahren wegen Beleidigung des türkischen Staatschefs.
16.06.2016 14:40
Lesezeit: 1 min

In Istanbul hat am Donnerstag der Prozess gegen den früheren türkischen Fußballstar Hakan Sükür begonnen, der sich wegen „Beleidigung“ von Staatschef Recep Tayyip Erdogan verantworten soll. Sükür lebt nach Angaben seines Anwalts Ali Onur Güncel inzwischen in den USA, wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete. Der Prozess wurde nach dieser Mitteilung des Anwalts vertagt. Der Anwalt soll dem Gericht die neue Adresse zur Verfügung stellen.

Die Art der „Beleidigung“ des Staatschefs, die Sükür zur Last gelegt wird, wurde öffentlich nicht mitgeteilt. Nach Informationen der Tageszeitung Hürriyet soll der Ex-Fußballstar vor dem Hintergrund von Korruptionsenthüllungen im Jahr 2013 in Twitter-Nachrichten, die inzwischen

gelöscht sind, einen Zusammenhang zwischen Politik, Erdogan und Korruption hergestellt haben.

In seiner Fußballerkarriere beim Istanbuler Spitzenclub Galatasaray und in der türkischen Nationalmannschaft war Sükür der beste Mittelstürmer des Landes und einer der beliebtesten Sportler der Türkei. Nach dem Ende seiner Laufbahn im Jahr 2007 wurde er zunächst Parlamentsabgeordneter von Erdogans AKP-Partei, überwarf sich dann aber mit dem heutigen Präsidenten. 2013 trat er aus der AKP aus. Sükür gilt als Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen, der von Erdogan beschuldigt wird, den Staat unterwandern und die Regierung stürzen zu wollen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...