Politik

Russland ist Bedrohung: Großbritannien bereit zum Atom-Schlag

Lesezeit: 1 min
20.07.2016 02:48
Großbritannien hat die Erneuerung seiner Atom-U-Boote beschlossen. Premierministerin Theresa May sagte bei einer Debatte im Unterhaus, dass sie bereit sei, einen Atom-Angriff anzuordnen und den Tod von „unschuldigen“ Menschen in Kauf zu nehmen. Als größte, reale Bedrohungen, bezeichnete May Russland und Nordkorea.
Russland ist Bedrohung: Großbritannien bereit zum Atom-Schlag

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das britische Parlament hat am Montag die Erneuerung der strategischen Atom-U-Boot-Flotte des Landes beschlossen. Nach einer stundenlangen Debatte im Parlament stimmten am Montagabend 472 Abgeordnete für das 31 Milliarden Pfund (37 Milliarden Euro) teure Programm. 117 Abgeordnete votierten dagegen.

Die Abstimmung offenbarte erneut den Riss, der durch die britische Labour-Partei geht. Während sich Labour-Chef Jeremy Corbyn gegen eine Erneuerung der U-Boot-Flotte mit ihren Atomraketen aussprach, stimmte die Mehrheit seiner Fraktion für das Rüstungsprogramm.

"Wir können unsere ultimative Absicherung nicht aufgrund eines unangebrachten Idealismus aufgeben. Das wäre ein waghalsiges Glücksspiel", sagte die konservative Premierministerin Theresa May. Labour-Chef Jeremy Corbyn kritisierte diese Haltung Mays. Drohung mit „Massenmord“ sei kein brauchbares Mittel im Bereich der internationalen Beziehungen.

Die britische U-Boot-Flotte zur nuklearen Abschreckung besteht derzeit aus vier U-Booten der Vanguard-Klasse, die mit dem Raketensystem Trident ausgestattet sind. Die Schiffe sollen nun nach und nach durch Nachfolgermodelle ersetzt werden.

Auf die explizite Frage eines Oppositionspolitikers, ob May bereit wäre, einen Atom-Angriff anzuordnen, der zum Tod von „unschuldigen Männern, Kindern und Frauen führen würde“, antwortete sie ohne zu zögern mit „Ja“, berichtet The Evening Standard. Die Aufgabe der Position Großbritanniens als Atom-Macht wäre "Wahnsinn", sagte May.

Die nukleare Bedrohung sei nicht vorbei - im Gegenteil, sie habe sich erhöht. „Die Bedrohungen aus Russland und Nordkorea sind sehr real“, so May.

Der neue britische Außenminister Boris Johnson will das Engagement seines Landes in der Welt ausweiten. Nach dem Austritt aus der Europäischen Union werde Großbritannien eine größere Rolle auf der Weltbühne spielen als jemals zuvor, sagte Johnson bei einer Pressekonferenz am Dienstag im Anschluss an ein Gespräch mit seinem US-Amtskollegen John Kerry in London. "Ich will, dass wir Großbritannien zu einer noch bedeutenderen globalen Nation machen."

Kerry und Johnson betonten zudem die besondere Beziehung zwischen Großbritannien und den USA. "Ich bin heute nach London zurückgekehrt, um die besonderen und unzerbrechlichen Beziehungen zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich zu bestätigen", sagte Kerry.

Johnson und Kerry trafen anschließend in London zu Gesprächen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und weiteren europäischen Amtskollegen zusammen, um über die Lage in Syrien zu beraten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...