Politik

Bluttat von München war Amoklauf eines Einzeltäters

Die Münchener Polizei verkündet nach ersten Ermittlungen, dass keinen Zusammenhang mit einem Terroranschlag gebe. Vielmehr habe sich der 18-jährige Täter intensiv mit dem Thema Amok beschäftigt.
23.07.2016 12:30
Lesezeit: 1 min

Nach der Bluttat von München hat die Polizei keine Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund des Täters. Es gebe hingegen Erkenntnisse über eine Beschäftigung des 18-Jährigen mit dem Thema Amoklauf, sagte Münchens Polizeipräsident Hubertus Andrä am Samstag. Dies habe die Durchsuchung der Wohnung des 18-jährigen Deutsch-Iraners ergeben. Es sei dort viel Material über Amokläufe gefunden worden, aber keine Bezüge zu Islamisten. Zudem habe sich der Täter offenbar in ärztlicher oder psychiatrischer Behandlung in Zusammenhang mit einer Depression befunden. Dies passe auch in das Bild eines Amoklaufes.

Die dpa meldet, den Ermittlern lägen keine Details zu den möglichen Erkrankungen vor. Das sei ein erster Zuruf gewesen, den sie bekommen hätten. «Aber das muss alles in Ruhe aufgeklärt werden», sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Die Bundesanwaltschaft, die bei Staatsschutz-Delikten ermittelt, habe daher die Übernahme des Falles abgelehnt. Der Einzeltäter hatte demnach keinen Bezug zur Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS).

Der 18-jährige Deutsch-Iraner erschoss den Erkenntnissen zufolge am frühen Freitagabend neun Menschen und tötete sich dann selbst. Bei den Todesopfern handelt es sich nach Angaben der Ermittler vor allem um Jugendliche. Demnach waren acht Opfer zwischen 14 und 20 Jahre alt. Zudem sei eine Person im Alter von 45 Jahren ums Leben gekommen.Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einer „politischen Motivation“ des Täters. Es handele es sich um einen „klassischen Amoktäter“.

Der Deutsch-Iraner nutzte für seine Tat eine 9mm Glock-Pistole. Diese habe der 18-Jährige offenbar illegal besessen, da die Seriennummer der Waffe ausgefeilt war, sagte der Präsident des bayerischen Landeskriminalamts, Robert Heimberger.

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