Finanzen

Schweizer erwarten Verschlechterung ihrer finanziellen Situation

Die Schweizer erwarten, dass sich ihre finanzielle Situation in Zukunft verschlechtern wird. Auch bezüglich der wirtschaftlichen Gesamtsituation sind sie skeptisch, wie aus einer Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft hervorgeht.
05.08.2016 00:32
Lesezeit: 1 min

Die Stimmung der Schweizer Konsumenten bleibt verhalten. Dies geht aus einer Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) hervor, welche die Lage im zweiten Quartal untersuchte. Zwischen April und Juli veränderte sich der Schweizer Konsumentenstimmungsindex nicht, sondern lag mit einem Wert von minus 15 Punkten unter dem langfristigen Mittel von minus 9 Punkten – zum fünften Mal in Folge. 1200 Personen wurden für die Studie befragt.

Generell zeigte sich folgendes Stimmungsbild: Die Beurteilung der allgemeinen Wirtschaftslage ist nach wie vor pessimistisch, ebenso wie die Einschätzung zur künftigen finanziellen Situation und die erwarteten Möglichkeiten, Ersparnisse zu bilden. Die Einschätzung der zu erwartenden Arbeitslosigkeit hat sich hingegen leicht verbessert. Die Befragten schätzten die Preiserhöhungen in den vergangenen 12 Monaten als deutlich stärker ein als noch im April. Auch in den kommenden 12 Monaten werden stärkere Preissteigerungen erwartet.

Die allgemeine Wirtschaftslage wird mit minus 27 Punkten weiterhin relativ pessimistisch eingestuft, wobei sich eine leichte Aufwärtstendenz fortsetzte. Leicht auf 61 von 70 Punkten gesunken sind die Erwartungen zur Arbeitslosigkeit, während die Befragten ihre finanzielle Lage mit minus 2 (April: –1) praktisch identisch einschätzen. Die Wahrscheinlichkeit, in den kommenden zwölf Monaten Geld zu sparen, wird mit 20 (April: 27) etwas tiefer eingeschätzt.

Auch die Möglichkeit, momentan Geld auf die Seite zu legen, wird mit 37 gegenüber 45 Punkten im April etwas geringer erachtet. Die Eignung des Zeitpunkts für größere Anschaffungen wird mit 0 (April: 1) minimal schlechter beurteilt. Die negativen Aussichten für die Bildung von Ersparnissen dürften Folge der Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank sein. Diese veranschlagt für Gelder, die Banken bei ihr lagern, Strafzinsen. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Geschäftsbanken diese Sonderkosten an ihre Kunden weitergeben werden. Der Umlauf von Bargeld hat sich als Reaktion darauf in den vergangenen Monaten deutlich erhöht. 

Klar höher als im April sind die Einschätzungen über die vergangene und die zu erwartende Preisentwicklung. Mit 17 bzw. 32 Punkten liegen sie indes weiterhin deutlich unter dem langfristigen Mittel von 82 beziehungsweise 68.

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