Im Nordwesten Syriens befindet sich das Dorf Fua. Das Dorf steht unter der Besatzung der islamistischen Söldner-Truppe Ahrar al-Scham. In dem Dorf befinden sich Zivilisten, die verletzt und vom Hungertod bedroht sind, berichtete der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Genf.
Der UN-Sondergesandte wörtlich: „Nada Mohammed Ali Kurdi, 32 Jahre alt, und Mariam al-Kurdy, 45 Jahre alt, aus Fua, befinden sich beide in der gleichen medizinischen Notfallsituation. Die eine Person wurde in die Brust geschossen und die andere Person hat eine schwere Infektion. Der Schlüssel liegt hier in der Hand von Ahrar al-Scham und seinen Verbündeten. Die Organisation könne sich innerhalb einer Minute dazu entscheiden, der UN die Erlaubnis zu erteilen, die Menschen zu evakuieren, um sie in eine medizinische Einrichtung zu bringen.“
Doch bisher haben die islamistischen Söldner den UN-Plan nicht genehmigt, die Menschen zu evakuieren. Russland hat am Mittwoch eine tägliche dreistündige Feuerpause in der syrischen Stadt Aleppo angekündigt, damit Hilfsgüter für die eingeschlossene Zivilbevölkerung in den Ostteil der Stadt gebracht werden können. Die Kampfunterbrechungen sollen am Donnerstag beginnen und jeweils von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr andauern, sagte Generalleutnant Sergej Rudskoi vom russischen Verteidigungsministerium auf einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. In dieser Zeit würden „alle militärischen Aktionen, Luft- und Artillerieangriffe gestoppt“. Die Frage einer gemeinsamen Kontrolle der Lieferung von Hilfsgütern über die nördliche Castello-Straße sei mit den Vereinten Nationen (UN) und den USA diskutiert worden.
Der Chef der UN-Hilfsoperationen, Stephen O'Brien, sagte, er sei bereit, den russischen Plan in Betracht zu ziehen. Die USA erklärten, sie würden jede Unterbrechung der Kämpfe begrüßen, um humanitäre Hilfe in die Stadt zu bekommen. Die Feuerpause müsse aber von allen Konfliktparteien eingehalten werden.