Finanzen

EU-Austritt schadet britischer Wirtschaft bisher nicht

Lesezeit: 1 min
22.08.2016 01:32
Ersten Statistiken zufolge hat der Entschluss zum Austritt aus der EU der britischen Wirtschaft kaum geschadet. Teilweise entwickelten sich die Daten sogar positiv. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Zentralbank langfristig einem Abschwung mit tieferen Zinsen begegnen wird.
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Die britische Wirtschaft wurde ersten Statistiken zufolge kaum vom Ende Juni beschlossenen Austritt aus der EU belastet. „Ich kann keine Angst erkennen. Was ich erkenne ist, dass die Geschäfte ruhig verlaufen. Die Einkommen steigen, die Arbeitslosigkeit ist rekordverdächtig niedrig und es gibt viel verfügbaren Kredit“, wird ein Professor von Bloomberg zitiert, der sich in der Austritts-Kampagne engagiert hatte.

Vor dem Referendum hatten zahlreichen Lobbyisten und Politiker den Untergang des Abendlands beschworen, sollte Großbritannien aus der EU austreten.

Die Verkäufe im Einzelhandel stiegen im Juli um 1,4 Prozent und damit so stark wie seit dem Jahr 2002 nicht mehr. Im zweiten Quartal von April bis Juni wuchs die Wirtschaft angeblich um etwa 0,6 Prozent und Unternehmen hatten bis Ende Juni rund 172.000 neue Stellen geschaffen. Die Anzahl von Arbeitslosenmeldungen sank zudem im Juli. Dies wird von einigen Beobachtern als Anzeichen dafür gewertet, dass der Brexit keine negativen Auswirkungen auf die britische Wirtschaft habe.

Die Daten betreffen allerdings zu großen Teilen den Zeitraum vor der Abstimmung am 23. Juni und besitzen deswegen nur eingeschränkte Aussagekraft.

Ökonomen der Bank of America gehen davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten eintrüben wird und die Zentralbank die Leitzinsen auf etwa 0,1 Prozent absenken wird. Derzeit liegen diese bei 0,25 Prozent. Entscheidend wird das dritte Quartal, zu dem am 27. Oktober die ersten Schätzungen veröffentlicht werden. „Ich bin bisher nicht so positiv gestimmt. Es ist noch zu früh um einzuschätzen, ob es schlimm wird. Aber bislang zeigt sich jedenfalls, dass die Nachfrage der Haushalte als Bollwerk gegen eine Rezession dienen könnten“, wird eine Ökonomin von Bloomberg zitiert.


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