Das türkische Militär hat nach Informationen der Zeitung Daily Sabah am Donnerstagabend in der Nähe von Dscharabulus einen Verband der Kurden-Miliz YPG beschossen. Der bewaffnete YPG-Verband soll sich vom Süden her auf die Stadt Dscharabulus bewegt haben. Die türkische Armee meldete, dass der YPG-Verband mehrmals gewarnt worden sein soll, berichtet Haberturk.
Die türkische Artillerie hat nach Berichten von Staatsmedien am Donnerstag Stellungen der Kurden im Norden von Syrien bombardiert. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, begannen die Streitkräfte ihre Angriffe auf Kämpfer der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD), nachdem Geheimdiensterkenntnisse gezeigt hatten, dass sie sich nicht wie angenommen zurückzogen. Das aber hätten die USA der türkischen Regierung allerdings zugesagt, hieß es.
Anadolu zitierte Vertreter aus Sicherheitskreisen mit den Worten, die Angriffe würden so lange andauern, bis die kurdischen Milizen ihren Vormarsch stoppten. Demnach nahmen PYD-Kräfte seit Mittwoch sieben Dörfer ein. US-Vizepräsident Joe Biden hatte am Mittwoch bei einem Besuch in Ankara den Rückzug der kurdischen Einheiten auf Stellungen östlich des Euphrats verlangt.
Die türkische Führung sah hingegen am Donnerstag nach eigenen Angaben keinen Hinweis auf einen Rückzug. Verteidigungsminister Fikri Isik sagte dem Sender NTV, es gebe keinen Beweis dafür. Ein Regierungsvertreter sagte zudem, die Milizen müssten sich vom Gebiet westlich des Euphrats "so schnell wie möglich" zurückziehen und ihre Expansion stoppen.
Am Mittwoch hatte US-Vizepräsient Joe Biden gesagt, dass die YPG es unterlassen soll, die türkische Operation in Nordsyrien zu torpedieren. „Wir haben den kurdischen Kräften gesagt, dass sie sich über den Fluss zurückziehen müssen. Sie werden und können keine US-Unterstützung erhalten, wenn sie dieser Verpflichtung nicht nachkommen. Punkt!“, so Biden.
Auf die Hilfe durch die USA können die YPG-Milizen nicht bauen.