Die spanischen Gesundheitsbehörden befassen sich derzeit mit einem Fall, bei dem en 62 Jahre alter Mann an Krim-Kongo hämorrhagischen Fieber erkrankte und Ende August daran verstarb. Der Mann infizierte eine Krankenschwester, die in einem Krankenhaus in Madrid behandelt hatte. Im Gegensatz zu dem Mann ist die Frau aber stabil und wird in Quarantäne gehalten. Insgesamt sollen etwa 200 Menschen mit dem älteren Mann und der Krankenschwester in Kontakt gekommen ein.
Der WHO zufolge liegt die Sterberate bei dieser Infektion bei etwa 30 Prozent. Oft ist Krim-Kongo hämorrhagischen Fieber in Afrika, auf dem Balkan, in der Ukraine, im Mittleren Osten und Zentralafrika zu finden. Im Krankenhaus hatte der Mann angegeben, sich wahrscheinlich die Infektion bei einer Wanderung durch die Castilla-Leon Region durch einen Zeckenbiss zugezogen zu haben, so die spanischen Gesundheitsbehörden.
„Der Fall in Madrid wäre der erste unabhängige Fall in Westeuropa“, so die Behörden, „also nicht aus einer anderen Region nach Spanien mitgebracht.“ In Deutschland hatte es zwar kürzlich auch einen Fall des Krim-Kongo hämorrhagischen Fiebers gegeben, aber hier sei der Ursprung in einem Land außerhalb Westeuropas nachweisbar gewesen.
Das Krim-Kongo hämorrhagischen Fieber wurde das erste Mal 1944 auf der Krim entdeckt und dann 1969 im Kongo. 2011 konnte es bereits einmal in Zecken in Spanien nachgewiesen werden. Aber der die Infektion des Mannes ist die erste auf spanischen Boden.
„Neben dem Menschen können eine Vielzahl von Vertebraten (Wild- und Nutztiere) infiziert werden, wobei die Tiere im Gegensatz zum Menschen nicht erkranken“, so das Robert Koch Institut. „Die Übertragung auf den Menschen erfolgt entweder durch Zeckenstich oder Kontakt zu infizierten Tieren“:
„Das Krankheitsbild beim Menschen reicht von inapparenten oder grippe- ähnlichen Verläufen bis hin zum Bild eines hämorrhagischen Fiebers mit hoher Letalität. Nach einer Inkubationszeit von 1 bis 12 Tagen setzt plötzliches Fieber ein. Hinzu kommen Unwohlsein, Schwäche, Erregbarkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Appetitlosigkeit, gelegentlich auch Erbrechen, Durchfall und Oberbauchschmerzen. Nach wenigen Krankheitstagen können sich z. T. massive Hämorrhagien entwickeln, mit Haut- und Darmblutungen oder Bluterbrechen, oft mit einer Leberschädigung einhergehend.“