Gemischtes

Spritschleuder oder Ökoflitzer? Deutsche kennen Verbrauch ihres Fahrzeugs nicht

Lesezeit: 2 min
21.09.2016 07:31
Deutsche Autofahrer kennen den Spritverbrauch ihres Fahrzeugs oft nur unzureichend. Dabei kann sich eine einfache Analyse durchaus lohnen. Eine angepasste Fahrweise spart bares Geld und senkt das Unfallrisiko.
Spritschleuder oder Ökoflitzer? Deutsche kennen Verbrauch ihres Fahrzeugs nicht

Spritschleuder oder sparsamer Ökoflitzer? Viele Autofahrer in Deutschland müssen erst auf die Tankanzeige schauen, um diese Frage zu beantworten zu können. Wie eine repräsentative forsa-Umfrage* im Auftrag von CosmosDirekt jetzt ergab, weiß beinahe jeder Achte (12 Prozent) nicht, wie viel Kraftstoff sein Auto auf 100 Kilometer verbraucht.(1) Jeder Zweite (50 Prozent) gab zudem an, den Spritverbrauch nur ungefähr zu kennen.

Dabei kann es sich durchaus lohnen, die Tankanzeige genau im Blick zu behalten: „Wer den Verbrauch des eigenen Fahrzeugs kennt, kann ihn durch eine angepasste Fahrweise wirksam senken“, sagt Frank Bärnhof, Kfz-Versicherungsexperte von CosmosDirekt. „Autofahrer sollten zum Beispiel stets ausreichend Abstand zum Vordermann halten, da häufige Brems- und Beschleunigungsmanöver den Kraftstoffverbrauch steigen lassen. Genügend Sicherheitsabstand und vorausschauendes Fahren senken aber nicht nur den Verbrauch, sondern auch das Unfallrisiko.“

Herstellerangaben weichen um 42 Prozent ab

Die Angaben der Autohersteller über den Spritverbrauch weichen nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) noch immer stark von den tatsächlichen Werten ab, berichtet die dpa. Bei den zehn meistverkauften Pkw habe der Realverbrauch im vergangenen Jahr im Schnitt um 42 Prozent über den Herstellerangaben gelegen, sagte Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch bereits Anfang des Jahres. Für Autohalter ergäben sich daraus Mehrkosten von 4000 bis 6000 Euro während der durchschnittlichen Nutzungsdauer eines Fahrzeugs.

Da die Kfz-Steuer an den Ausstoß von CO2 und damit auch an den Verbrauch gekoppelt ist, sei 2016 mit Steuermindereinnahmen von 2,2 Milliarden Euro zu rechnen, sagte Resch. Er sieht die Behörden in der Pflicht: Nach amerikanischem Vorbild solle künftig das Umweltbundesamt die Herstellerangaben zum Kraftstoffverbrauch nachprüfen können. „Das Kraftfahrtbundesamt ist hierfür völlig ungeeignet.“ Die Klagemöglichkeiten für betroffene Autohalter müssten zudem verbessert werden.

Spritverbrauch spielend leicht berechnen

Den tatsächlichen Spritverbrauch des eigenen Fahrzeugs zu ermitteln, ist heute denkbar einfach. Mittlerweile gibt es zahlreiche Apps, die binnen weniger Sekunden Ergebnisse für den Verbrauch auf 100 Kilometer parat haben. Wer weder Bordcomputer noch Smartphone hat, der kann auch auf eine einfache Formel zurückgreifen, wie sie zum Beispiel das Portal pkw.de beschreibt:

Nach dem Volltanken stellt man zunächst seinen Tageskilometerzähler auf Null. Beim nächsten Tankstopp heißt es dann, die getankte Litermenge an Treibstoff zu notieren (steht zumeist auch auf der dem Kassenbeleg) und die seit dem letzten Tankstopp gefahrenen Kilometer abzulesen.

Um anschließend den Spritverbrauch für 100 Kilometer zu berechnen, gibt es eine einfache Dreisatz-Formel. Hierbei wird die getankte Literzahl mit 100 multipliziert und durch die zurückgelegten Kilometer geteilt:

Menge x 100 ÷ Distanz

*Bevölkerungsrepräsentative Umfrage „Bewusst fahren“ des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag von CosmosDirekt. Im Mai 2016 wurden in Deutschland 1.004 Autofahrer ab 18 Jahren befragt, die ein Auto im Haushalt besitzen.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...