Gemischtes

Electronica-Trend-Index 2020: Künstliche Intelligenz darf Denken nicht abschalten

63 Prozent der Bundesbürger halten künstliche Intelligenz in elektronischen Geräten der Zukunft für eine gute Idee. Den Verbrauchern ist allerdings wichtig, dass die smarten Helfer ihre Grenzen kennen.
24.10.2016 06:11
Lesezeit: 2 min

84 Prozent wollen, dass intelligente Haushalts-Roboter, smarte Autos oder Medizin-Elektronik den Menschen assistieren - nicht aber das eigene Denken überflüssig machen. Das sind Ergebnisse des electronica-Trend-Index 2020. Dafür wurden im Auftrag der Weltleitmesse „electronica“ 7.000 Verbraucher in sieben Ländern rund um den Globus befragt - darunter 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ in Deutschland.

Der Wunsch der Verbraucher, sich von smarter Elektronik helfen zu lassen - nicht aber die Kontrolle vollständig aus der Hand zu geben - wird bei der Frage nach dem autonomen Auto anschaulich. So zeigt sich gut jeder zweite Bundesbürger (54 Prozent) reserviert, wenn ein smartes Auto der Zukunft das Steuer übernehmen will und autonom zum Zielort fährt. Ganz anders ist es aber, wenn das intelligente Auto wie ein Fahrlehrer den Straßenverkehr überwacht und nur eingreift, wenn der Mensch am Steuer einen Fehler macht. Solch eine Assistenzleistung bewerten rund 60 Prozent der Deutschen positiv.

Die Umfrageergebnisse zum elektronischen Gesundheitswesen - also E-Health - zeigen ein ähnliches Bild, heißt es in der dazugehörigen Mitteilung. 82 Prozent wünschen sich elektronische Sicherheitstechnik, die älteren Menschen das Leben Zuhause sicherer machen. Dazu zählen vernetzte Notrufsysteme, Sturzsensoren im Boden oder intelligente Matratzen. Auch künstliche Hände, die den Patienten mit Bioelektronik das Tasten und Fühlen möglich machen oder implantierbare Augensensoren mit der die Sehfähigkeit verbessert wird - bewerten rund 80 Prozent der Verbraucher positiv. Medizin-Roboter einzusetzen, die im Krankenhaus Operationen durchführen, stößt jedoch bei den Befragten aktuell noch auf Skepsis (53 Prozent). Sehr groß ist der Zuspruch allerdings auch heute schon beim Einsatz medizinischer Wearables (67 Prozent) - also am Körper tragbare Geräte, mit denen sich Vitaldaten wie Puls, Blutzucker oder Körpertemperatur in Echtzeit aufzeichnen und auswerten lassen.

„Wie der electronica-Trend-Index zeigt, gibt es bei den Verbrauchern weltweit eine große Nachfrage für innovative Technik aus der Welt der Elektronik“, sagt Falk Senger, Geschäftsführer Messe München und zuständig für die Weltleitmesse electronica. „Zudem zeigt der Trend-Index, dass für den internationalen Markterfolg elektronischer Geräte, die Hersteller neben dem Fokus auf technische Raffinesse auch Form und Farbe der Produkte nicht außer Acht lassen sollten. In China wünschen sich 82 Prozent der Verbraucher ein cooles Design. Zum Vergleich: In den USA sind es 70 Prozent, in Deutschland 65 Prozent und in Japan 49 Prozent.“

Die electronica ist die Weltleitmesse für Komponenten, Systeme und Anwendungen der Elektronik. Die Messe ist der wichtigste internationale Branchentreffpunkt der Elektronikindustrie und bietet zudem ein Rahmenprogramm mit Foren und Konferenzen wie der electronica Automotive Conference, der embedded platforms conference, der IT2Industry und dem Wireless Congress. Zudem wird 2016 erstmals der electronica Fast Forward Award ausgelobt. Die electronica findet seit 1964 alle zwei Jahre in München statt. Die nächste Veranstaltung ist vom 8. bis 11. November 2016.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abschottung statt Gastfreundschaft: Trumps zweite Amtszeit trifft Amerikas Tourismusindustrie
20.04.2025

Internationale Reisende meiden die USA – Fälle willkürlicher Festnahmen an den Grenzen häufen sich. Europas Touristen ziehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shell: Asien als Haupttreiber des LNG-Wachstums bis 2040
20.04.2025

Shell prognostiziert einen Anstieg des globalen LNG-Verbrauchs um 60 Prozent bis 2040, vor allem getrieben durch die steigende Nachfrage in...

DWN
Politik
Politik Asien-Investor: „Jetzt beginnt Trumps Schicksalsvierteljahr“
20.04.2025

Ein schwedischer Analyst in Vietnam sieht das Weiße Haus vor einem Finanzbeben – und erkennt zugleich geopolitische Chancen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands Brücken sind marode – reicht eine Finanzspritze aus?
20.04.2025

Deutschlands Brücken sind in einem kritischen Zustand – ein aktuelles Beispiel ist die A100-Brücke in Berlin. Die sogenannte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...