Deutschland

Deutsche Bahn: Konkurrenz zu Fernbus-Riese Flixbus

Die Deutsche Bahn und der Fernbusverkehr stehen in Konkurrenz zueinander. Besonders Flixbus mit seinen niedrigen Tickets ist kaum zu überbieten.
07.11.2016 15:44
Lesezeit: 2 min

Die Deutsche Bahn steht in hartem Wettkampf gegen den alternativen Personenverkehr. Nur drei Jahre nach der Liberalisierung des Fernbuslinienverkehrs haben die meisten anderen Anbieter auch aufgegeben. Viele Alternativen zum Marktführer Flixbus gibt es nicht mehr. Doch DeinBus.de aus Offenbach will dem Wettbewerbsdruck standhalten. Das junge Unternehmen gibt sich kämpferisch: „Wir haben so viele Busunternehmen kommen und gehen sehen und sind immer noch hier“, sagt Mitgründer Christian Janisch.

Wer vor wenigen Monaten nach der besten Fernbusverbindung suchte, der konnte meist zwischen verschiedenen Anbietern auswählen. Vor allem kurz nach der Liberalisierung 2013 boomte der Markt.

Heute sieht es anders aus: Auf der Strecke Frankfurt-Köln dominiert Flixbus. Auch auf anderen Routen wie Köln-Hamburg oder Berlin-München taucht der Anbieter mit der grünen Busflotte nahezu als einziger Dienstleister auf. Frühere Konkurrenten wie city2city oder jüngst die Bahn-Tochter BerlinLinienBus haben sich vom deutschen Markt verabschiedet. Andere wie MeinFernbus oder Megabus wurden vom Branchenprimus aufgekauft.

Zuletzt übernahm Flixbus am 1. November den Konkurrenten Postbus - damit kommt der Branchenriese auf rund 80 Prozent Marktanteil. Das Offenbacher Busunternehmen DeinBus.de schafft es nur auf ein knappes Prozent. Ans Aufgeben denken die einstigen Pioniere aber nicht: Chef Janisch verweist auf die jüngsten Ergebnisse der Stiftung Warentest. Neben dem guten WLAN-Empfang wird dort die Pünktlichkeit gelobt.

DeinBus.de sei aber nicht das einzige Unternehmen, das noch mit Flixbus konkurriere, betont Matthias Schröter vom Bundesverband deutscher Omnibusfahrer (BDO). „Es gibt einen Haufen von Anbietern, die über die Lizenz über eine Strecke verfügen“, sagt er. Dazu gebe es viele, die mit ihren Bussen Flughäfen ansteuerten. Der IC-Bus der Deutschen Bahn sei nicht zu vergessen, genauso wenig wie das Fernbusunternehmen Deutsche Touring GmbH. Rund 20 Millionen Menschen waren 2015 in Fernbussen auf deutschen Straßen unterwegs.

Doch wie will sich DeinBus.de in Zukunft gegen den Marktführer behaupten? Dazu gibt es bei dem Unternehmen keine konkreten Antworten. Eine Erweiterung des Streckennetzes müsse man abwägen. DeinBus.de setzt weiterhin auf kleinere, regionale Strecken. Einziger Plan: „freches Marketing“. Keine Option seien Dumpingpreise. Sonst könnten Mitarbeiter und Busfahrer nicht fair bezahlt werden. Laut eigener Webseite müssen DeinBus.de-Kunden mindestens fünf Euro für ein Ticket zahlen.

Überhaupt seien die Normalpreise leicht gestiegen, berichtet Christoph Gipp, Geschäftsführer und Bereichsleiter Mobilität beim Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES). Fahrgäste müssen nach einer aktuellen Auswertung durchschnittlich 9,3 Cent pro Kilometer bezahlen - 0,4 Cent mehr als noch Anfang 2016. Davon ausgenommen sind Angebotspreise, bei denen weiterhin durchschnittlich nur 3,6 Cent pro Kilometer berechnet werden.

Die Gesamtsituation der verbliebenen Fernbus-Anbieter schätzt Experte Gipp als gut ein. Der Markt habe sich stark konsolidiert und biete die Möglichkeit zu höheren Fahrtauslastungen. Eine zukünftige Intensivierung schließt Gipp allerdings nicht aus: „Ausländische Anbieter und Investoren sind immer noch sehr am deutschen Fernbusmarkt interessiert.“ Und BDO-Sprecher Schröter ist überzeugt: “Die Lücke, die BerlinLinienBus hinterlassen hat, wird irgendjemand auffüllen. Wir gehen davon aus, dass es ausländische Anbieter sein werden.“

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU kontert Trumps Kritik am Handelsdefizit, erklärt wie die Zusammenarbeit mit der US-Regierung aussehen wird
23.01.2025

US-Präsident Donald Trump nennt in einer Pressekonferenz eine merkwürdige Zahl zum amerikanischen Handelsdefizit mit der EU und droht mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Vonovia-Aktie: Warum die Wohnungskrise für die nächste Bundesregierung endlich Priorität haben muss
23.01.2025

Diese Woche wird Rolf Buch, CEO des größten Immobilienkonzerns in Deutschland, die Übernahme der umstrittenen Deutsche Wohnen in Berlin...

DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Politik
Politik Messerattacke: Aschaffenburg betrauert nach Gewalttat zwei Tote - was wir wissen
22.01.2025

Am Mittwochmittag wurde die Stadt Aschaffenburg von einer schrecklichen Gewalttat erschüttert. Ein 28-jähriger Mann attackierte nach...

DWN
Politik
Politik Wann greift Russland an? Geheimdienste rechnen mit 2028
22.01.2025

Russischer Angriff ab 2028? Geheimdienste warnen davor, dass Russland die EU in den kommenden Jahren an der Ostgrenze angreift. Laut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank - Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an, aber es gibt Hoffnungsschimmer
22.01.2025

Der Bundesbank zufolge ist ein Aufschwung in der deutschen Wirtshaft ist vorerst nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Doch etwas...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mogelpackung des Jahres: Granini Trinkgenuss Orange enttäuscht Verbraucher - wie Sie Mogelpackungen erkennen
22.01.2025

Verbraucher fühlen sich getäuscht: Der "Granini Trinkgenuss Orange" wurde von der Verbraucherzentrale Hamburg zur "Mogelpackung des...