Politik

Israel und Russland wollen Freihandels-Abkommen schließen

Lesezeit: 1 min
13.11.2016 00:59
Russland und Israel wollen ein Freihandelsabkommen schließen. Moskau will israelische Technologie übernehmen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei einem Treffen zwischen dem russischen Premier Dmitri Medwedew und seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu in Jerusalem wurde die Möglichkeit eines Freihandelsabkommens zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion und Israel erörtert: „Die Gründung einer Freihandelszone zwischen der Eurasischen Union und Israel wurde ausführlich diskutiert (…) Jetzt ist es wichtig, zu einer konsolidierten Position als Teil der Eurasischen Union zu kommen, denn nur ein Land sollte solche Gespräche nicht führen. Wir sollten andere Teilnehmer der Eurasischen Union konsultieren“, zitiert die TASS Medwedew. Netanjahu sagte, dass er bereit sei, die anderen Mitglieder der Eurasischen Union zu konsultieren. Nach Aussagen von Medwedew stehen vierzig weitere Abkommen zwischen Moskau und Jerusalem auf der Tagesordnung. „Nicht alle von diesen sind in einem fortgeschrittenen Stadium. Einige existieren im Moment nur als Idee“, so Medwedew.

Am Donnerstag unterzeichneten der russische Landwirtschaftsminister Sergej Lewin und sein israelischer Amtskollege Uri Ariel einen Abkommen für die Zusammenarbeit im Bereich der Landwirtschaft. Die Zwei-Jahres-Vereinbarung konzentriert sich auf die Milchindustrie, mit einem Schwerpunkt auf die Etablierung von Farmen in Russland basierend auf israelischem Wissen, berichtet die Jerusalem Post. Im Rahmen eines Pilotprojekts soll in Russland fortgeschrittene israelische Milchbauindustrie zum Einsatz kommen. Zudem gibt es Pläne für die Zusammenarbeit bei der Tropfbewässerung und Lagerung und Konservierung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen.

Russland ist interessiert an einem Technologietransfer. Die israelische Wirtschafts-Webseite Globes berichtet: „Die neuen Technologien und Entwicklungen, die Medwedew auf seinem Besuch vorgestellt werden sollen, umfassen einen innovativen Roboter, der sich in der Entwicklungsphase befindet. Der Roboter soll für das Sprühen landwirtschaftlicher Felder und Getreide in Treibhäusern vorgesehen sein.“

Russland ist im Verlauf des aktuellen Jahres zum weltweit größten Getreide-Exporteur aufgestiegen und erwartet eine Rekord-Ernte in diesem Jahr.

Nach Angaben von Rusexporter ist der bilaterale Handel zwischen Israel und Russland um 73 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar gestiegen. Im Vorjahr betrug das Handelsvolumen 1,9 Milliarden Dollar.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...