Politik

Internationale Energieagentur erwartet schwankende Ölpreise

17.11.2016 10:14
Lesezeit: 1 min

Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) ist in den kommenden Jahren mit starken Schwankungen der Ölpreise zu rechnen. «Wir stehen am Beginn einer Periode mit einer hohen Volatilität», sagte IEA-Direktor Fatih Birol am Mittwoch bei der Veröffentlichung des Weltenergieausblicks. Die Preisschwankungen erklärte die IEA unter anderem damit, dass die Ölpreise künftig wieder stärker auf geopolitische Entwicklungen reagieren könnten. Zudem sehen die Experten erneuerbare Energien auf dem Vormarsch.

Laut IEA wird die sogenannte Fracking-Technik weiter eine wichtige Rolle für die Ölpreise spielen. Sollten sie kurzfristig steigen, könne die aus Ölschiefer gewonnene Fördermenge schnell erhöht werden und für mehr Angebot auf dem Weltmarkt sorgen. Derzeit herrscht am Ölmarkt ein Überangebot, die Preise standen deswegen zuletzt tendenziell unter Druck. Vor allem die USA setzen stark auf Ölförderung mit dem umstrittenen Fracking. Nach Einschätzung der IEA dürfte die Produktion in dem Land steigen.

Weltweit dürfte auch die Nachfrage nach Öl wachsen, so die Experten. Indes erwarten sie einen Rückgang des Treibstoffverbrauchs durch Autos. Die Zahl der Fahrzeuge werde sich zwar in den kommenden 25 Jahren etwa verdoppeln, hieß es im Energieausblick. Ein geringerer Treibstoffverbrauch moderner Autos und eine steigende Zahl von Elektroautos werde aber den Ölverbrauch senken.

In einem bis 2040 angelegten Szenario geht die IEA davon aus, dass die globale Energienachfrage um 30 Prozent steigen wird, so die dpa. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten stellen die hierfür notwendigen Investitionen zumindest die Ölindustrie vor große Herausforderungen. Es stelle sich die Frage, ob es für Investoren Sinn ergebe, ihre Erträge aus dem Ölgeschäft in neue Projekte zu stecken, die mit immer höheren Kosten verbunden sind, sagte James Leaton, Experter bei der Londoner Denkfabrik Carbon Tracker Initiative.

Ferner rechnet die IEA in Zukunft mit einer großen Veränderung bei der weltweiten Energieversorgung. «Die klaren Gewinner in der Entwicklung der kommenden 25 Jahre sind Erdgas und vor allem Wind- und Solarenergie», sagte Birol weiter. Dagegen werde Kohle seine Spitzenstellung unter den Energieträgern künftig verlieren.

«Ein großer Teil der künftigen Investitionen geht in Kapazitäten auf Basis erneuerbarer Energien», hieß es weiter im Energieausblick. Die IEA-Experten schätzen, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an den Gesamtinvestitionen bei knapp 20 Prozent liegen dürfte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...