Die Ölpreise haben am Mittwoch mit einem starken Preissprung auf Hinweise zu einer Senkung der Fördermenge durch die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) reagiert, berichtet die dpa. Nachdem mehrere Opec-Vertreter vor einem entscheidenden Treffen des Kartells bereits eine Einigung innerhalb des Kartells signalisiert hatten, sprangen die Preise für US-Öl und Nordsee-Öl jeweils um etwa 8 Prozent nach oben und erreichten die Marke von 50 Dollar.
Im Mittagshandel legte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI um 3,07 US-Dollar auf 48,30 Dollar zu und der Preis für Nordsee-Öl stieg um 3,37 Dollar auf 49,75 Dollar.
Am Ölmarkt sind alle Augen gebannt nach Wien gerichtet. Die Opec ringt um eine Einigung bei der konkreten Umsetzung einer bereits im September grundsätzlich beschlossenen Kürzung der Fördermenge.
Das Ölkartell stehe kurz vor einer Vereinbarung in der Frage der künftigen Fördermenge, sagte der iranische Ölminister Bijan Namdar Zangeneh am Morgen nach einem gemeinsamen Frühstück mit anderen Energieministern der Opec. Nach Einschätzung des irakischen Ölministers Jabar al-Luaibi gebe es innerhalb der Opec eine einheitliche Haltung für eine Kürzung der Fördermenge.
Rohstoffexperte der Commerzbank gehen nach den jüngsten Meldungen davon aus, dass sich die Opec auf eine vergleichsweise geringe Produktionskürzung um durchschnittlich 700 000 Barrel pro Tag einigen könnte. Im September hatte das Ölkartell seinerzeit grundsätzlich eine Beschränkung des täglichen Produktionsvolumens auf 32,5 bis 33 Millionen Barrel beschlossen, bei zuletzt geschätzten 33,6 Millionen Barrel pro Tag im Oktober.
Sollte es tatsächlich zu einer geringeren Fördermenge kommen, wäre es die erste Produktionskürzung der Opec seit acht Jahren. Die Commerzbank-Experten rechnen in diesem Fall mit einem Anstieg der Ölpreise auf über 50 Dollar je Barrel.