Finanzen

Federal Reserve zeigt sich nach Wahl von Donald Trump verunsichert

Die US-Notenbank Federal Reserve ist verunsichert, welchen Kurs sie nach der Wahl von Donald Trump einschlagen soll.
05.12.2016 17:53
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Wahl von Donald Trump hat die US-Notenbank Federal Reserve verunsichert: Laut Fed-Führungsmitglied William Dudley ist es noch zu früh, über eine eventuelle Nachjustierung des bisherigen Kurses zu entscheiden, berichtet Reuters. Schließlich gebe es "beträchtliche Unsicherheit" darüber, wie sich die US-Haushaltspolitik weiter entwickeln werde, sagte der Chef der Fed von New York am Montag. Sein Chicagoer Kollege Charles Evans sprach von anhaltenden "Ungewissheiten" nach der Präsidentenwahl vom November.

Die Notenbank hat eine baldige Zinserhöhung signalisiert, die nach Ansicht vieler Experten Mitte des Monats kommen dürfte. Danach erwarten manche Fachleute zwei weitere Schritte nach oben im kommenden Jahr. Dies würde der bislang ausgegebenen Devise der Fed entsprechen, die geldpolitischen Zügel schrittweise anzuziehen.

Trump, der am 20. Januar in sein Amt eingeführt werden soll, hat ein billionenschweres Infrastrukturprogramm angekündigt, das das Wirtschaftswachstum anheizen könnte. Für diesen Fall hält Dudleys Kollege Patrick Harker von der Notenbank-Filiale in Philadelphia einen aggressiveren Kurs für angebracht. Die Fed hat die Politik zugleich vor einer Erhöhung der Verbindlichkeiten gewarnt. 2015 lag der US-Schuldenberg bei 125 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

Die Währungshüter haben den Leitzins zuletzt Ende 2015 erhöht und danach in der Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent gehalten. Da Vollbeschäftigung herrscht und die Inflation nicht mehr weit vom Zwei-Prozent-Ziel der Fed entfernt ist, ist die Zeit für eine geldpolitische Straffung in den USA nach Ansicht vieler Experten gekommen.

Evans sagte, die Lage am Arbeitsmarkt sei bereits recht angespannt. Doch das erwünschte Lohnwachstum, das die Inflation treiben solle, sei noch niedrig. Zugleich sprach sich sein Kollege Dudley gegen Vorschläge aus dem Kongress aus, die Geldpolitik an eine feste Regel zu binden. Dies wäre nach seiner Ansicht "wirklich katastrophal für die Wirtschaft". Auch Fed-Chefin Janet Yellen hatte sich gegen Pläne gewandt, ihre Politik an eine feste Formel zu ketten. Im Gespräch war dabei die nach dem Ökonomie-Professor John Taylor benannte Regel zur Bestimmung des je nach Konjunkturlage angemessenen Leitzinses. Taylor wird als ein möglicher Nachfolger Yellens gehandelt, deren Mandat an der Spitze der Fed Anfang Februar 2018 abläuft. Trump will sie nicht für eine weitere Amtszeit nominieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...