Mitten im Weihnachtsgeschäft sind Beschäftigte des Online-Versandhauses Amazon an den Standorten Rheinberg und Werne am Samstag in den Streik getreten. Damit wollten die Beschäftigten den Konzern „zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zwingen“, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Düsseldorf mit. Amazon lehne jede Tarifbindung für seine Mitarbeiter in Deutschland ab.
Erklärtes Ziel des Streiks ist es Verdi zufolge zudem, das Weihnachtsgeschäft des US-Unternehmens zu stören. Die Beschäftigten wollten die schlechten Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Risiken „nicht widerstandslos ertragen“.
Bereits am Mittwoch war der Standort Leipzig bestreikt worden. Verzögerungen bei der Auslieferung von Weihnachtspaketen seien möglich, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Am Morgen zogen seinen Angaben zufolge rund 200 Mitarbeiter vor die Werkstore, weitere 200 sollten am Vormittag folgen. Sie forderten mehr Weihnachtsgeld. „Branchenüblich sind etwa 1000 Euro“, sagte der Verdi-Sprecher. Der Versandhändler zahle seinen Angestellten jedoch lediglich 400 Euro. Seit Jahren ruft die Gewerkschaft Amazon-Mitarbeiter zu Streiks auf. Zuletzt wurden Gehälter und Löhne im September erhöht.