Was sind die reichsten Länder der Welt 2025? Die Kriterien
Reich zu sein bedeutet nicht nur, viel zu verdienen. Die Preise unterscheiden sich von Land zu Land – ein bescheidener Lohn kann dort mehr wert sein, wo Waren und Dienstleistungen günstiger sind. Auch die Arbeitszeit variiert: In manchen Ländern kann man mehr verdienen, obwohl man weniger arbeitet – das lässt mehr Zeit für Erholung. Bleibt die Frage: Was sind die reichsten Länder der Welt 2025?
Um diese Frage zu beantworten, hat „The Economist“ 178 Länder anhand dreier Indikatoren bewertet. Der erste: das BIP pro Kopf zu Marktwechselkursen. Einfach, anschaulich und weit verbreitet – aber er berücksichtigt keine Preisunterschiede zwischen Ländern. Der zweite Indikator: Einkommen, angepasst an lokale Lebenshaltungskosten (bekannt als Kaufkraftparität oder PPP). Dieser Wert gibt den Lebensstandard besser wieder, blendet aber die Freizeit aus – Erwerbsquote und Arbeitsstunden variieren je nach Land. Der dritte Indikator bezieht Preise und Arbeitsstunden zugleich ein. Die ersten drei Plätze des Rankings belegen: Schweiz, Singapur und Norwegen. In Dollar gerechnet liegt die Schweiz vorn – dort lag das durchschnittliche Jahreseinkommen 2024 bei über 100.000 US-Dollar. Singapur und Norwegen folgen mit 90.700 bzw. 86.800 US-Dollar.
Schweiz top, Burundi flop: Was unser Bild von Reichtum verzerrt
Laut „The Economist“ spiegeln Unterschiede zwischen den Indikatoren teils soziale Strukturen wider. Länder, in denen wenige Frauen erwerbstätig sind – etwa Saudi-Arabien oder die Türkei – stehen bei Stundenlöhnen besser da als bei Durchschnittseinkommen, weil der Lohn auf weniger Erwerbstätige entfällt. Auch Länder mit ungewöhnlich alten oder jungen Bevölkerungen wechseln im Ranking: In Italien sind viele im Ruhestand, in Nigeria viele noch nicht im Erwerbsalter. In beiden Fällen tragen relativ wenige Arbeitende viele Nichterwerbstätige. Am stärksten aufgestiegen ist seit dem Vorjahr Guyana – im Schnitt um 17 Plätze.
Ein Ölboom ließ die Durchschnittseinkommen gegenüber 2024 um über 40 Prozent steigen. Die USA kletterten um durchschnittlich 1,6 Punkte, obwohl Trumps aktuelle Zölle die Kaufkraft im Land belasten. Am Ende des Rankings: Burundi. Die Mehrheit der Bevölkerung ist jünger als 17 Jahre. Das kleine Land in der Region der Großen Afrikanischen Seen erzielt gerade einmal 0,15 Prozent des Schweizer Einkommensniveaus. Selbst preisbereinigt entspricht das Durchschnittseinkommen eines Schweizers dem von 100 Burundiern.
Einige Gebiete wurden nicht berücksichtigt. Etwa Bermuda – britisches Überseegebiet im Atlantik – ist zu klein für eine verlässliche Bewertung. Irland wurde wegen verzerrter BIP-Zahlen durch Steuerarbitrage ausgeschlossen, ebenso Luxemburg, wo viele Einkommen durch Grenzpendler entstehen. Ungleichheit oder Vermögen flossen nicht ins Ranking ein. Auch sind offizielle Daten mancher Länder lückenhaft oder fragwürdig – es gibt keinen perfekten Indikator für Lebensqualität. Doch als Orientierung taugen die Daten allemal.
Die reichsten Länder der Welt: Ranking 2025
- Norwegen
- Katar
- Dänemark
- Belgien
- Schweiz
- Vereinigte Staaten
- Niederlande
- Singapur
- Island
- Deutschland
- Vereinigte Arabische Emirate
- Macau
- Österreich
- Frankreich
- Guyana
- Saudi-Arabien
- Andorra
- Schweden
- Finnland/Großbritannien
- Australien