Politik

85 Millionen Kapital für Rocket-Internet-Beteiligung HelloFresh

Lesezeit: 1 min
20.12.2016 11:02
Die Rocket-Internet-Beteiligung HelloFresh bekommt 85 Millionen Euro. Rocket wird nach der Finanzspritze nur noch 53 Prozent an HelloFresh halten, drei Punkte weniger als bisher.
85 Millionen Kapital für Rocket-Internet-Beteiligung HelloFresh

Ein neuer Investor, der namentlich nicht genannt wurde, bessere die Kapitaldecke zusammen mit dem britischen Fonds Baillie-Gifford um diese Summe auf, so Reuters unter Berufung auf eine Pflichtveröffentlichung Rocket Internet am Montagabend. Rocket habe der Finanzierungsrunde zugestimmt. Dabei wurde für den Kochbox-Anbieter eine Firmenbewertung von zwei Milliarden Euro zugrundegelegt.

Die Berliner Start-up-Schmiede ist neben HelloFresh auch am Essenslieferanten Delivery Hero sowie den Möbelhändlern Westwing und Home24 beteiligt. Und diese scheinen auf dem Weg in die Gewinnzone. Der Umsatz ausgewählter Unternehmen - vom Essenslieferanten Delivery Hero bis zum Kochbox-Anbieter Hello Fresh - wuchs in den ersten neun Monaten um 30,6 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro. Das ist etwas langsamer als im ersten Halbjahr mit 32 Prozent. Der operative Verlust (Ebitda) verringerte sich um 159 Millionen Euro auf rund 330 Millionen Euro, teilte Rocket am Mittwoch in Berlin mit. "Unsere ausgewählten Unternehmen machen im operativen Geschäft weiter Fortschritte", sagte Vorstandschef Oliver Samwer.

Er bekräftigte das Ziel, bis zum vierten Quartal 2017 wenigstens drei Start-ups in die Gewinnzone zu führen. Wann ein Unternehmen an die Börse kommt, ließ Samwer offen: "Das hängt auch von den Marktbedingungen ab". Rockets Geschäftsmodell - das Gründen von Start-ups - schluckt viel Geld. Das will sich der Konzern über Verkäufe und Börsengänge zurückholen. Rockets Konzernverlust summierte sich in den ersten neun Monaten auf 642 Millionen Euro. Allein auf die Global Fashion Group (GFG), in der eine Reihe von Online-Modeläden außerhalb Europas gebündelt sind, musste das Unternehmen 383 Millionen Euro abschreiben.

Die Zwischenbilanz kam an der Börse gut an: Der Kurs legte um knapp zwei Prozent auf 18,33 Euro zu. Einige Beteiligungen machten "gute Fortschritte" auf dem Weg in die Gewinnzone, sagte Analyst David Reynolds von Jefferies.

Der Kochbox-Anbieter HelloFresh steigerte seinen Umsatz im zurückliegenden Quartal um 72 Prozent nach 124 Prozent im Vorquartal. Samwer führte das geringere Tempo auf die Urlaubsmonate Juli und August zurück, in denen Kunden traditionell weniger bestellen würden. Beim Essenslieferdienst Delivery Hero stiegen die Bestellungen in den ersten neun Monaten um 71 Prozent nach 45 Prozent im ersten Halbjahr. Der Online-Modehändler GFG hatte bereits ein langsameres Wachstum gemeldet.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...