Politik

Medien: Attentäter hat auf der Flucht sein Handy verloren

Der angebliche Attentäter von Berlin soll IS-Kontakte und auf der Flucht sein Handy verloren haben.
22.12.2016 12:04
Lesezeit: 1 min
Medien: Attentäter hat auf der Flucht sein Handy verloren
Das angebliche Bekennerschreiben des IS, wie es über Twitter verbreitet wurde. Links unten steht als Urheber eine private US-Website, die sich als Terror-Fachgruppe ausgibt. (Screenshot: Twitter)

Bei der Fahndung nach dem mutmaßlichen Weihnachtsmarkt-Attentäter durchkämmen die Ermittler das Umfeld des mysteriösen "Tunesiers Anis Amri". Der Generalbundesanwalt bestätigte am Donnerstag zwar Medienberichte über Razzien in Berlin und in Nordrhein-Westfalen nicht, wies sie aber auch nicht zurück. Es gebe im gesamten Bundesgebiet Ermittlungsmaßnahmen. Aus ermittlungstaktischen Gründen würden aber keine Auskünfte über die auf Hochtouren laufende Fahndung gegeben, sagte der Sprecher des obersten Strafverfolgers.

Im Führerhaus des Lkw hatten die Ermittler eine Geldbörse mit einer Duldungsbescheinigung Amris gefunden, die auf die Spur des Tunesiers führte. Nach einem unbestätigten rbb-Bericht soll laut Reuters "der Attentäter auf der Flucht auch sein Handy verloren haben". Nach Angaben aus Sicherheitsbehörden bewegte sich Mann in islamistischen Kreisen.

Die Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR berichteten von Kontakten Amris zum Netzwerk des kürzlich verhafteten Predigers Abu Walaa, der erst vor wenigen Wochen der deutschen Öffentlichkeit als "Deutschland-Chef" des IS präsentiert worden war. Der Mann war vom Bundesgerichtshof verhört worden. Davor und danach hatte man von dem Mann nichts gehört. Innenminister Thomas de Maiziere sagte, der Tunesier müsse nicht identisch mit dem Attentäter sein. Eine US-Website berichtete, dass der IS die Verantwortung übernommen habe. Für dieses "Bekennerschreiben" gibt es keinerlei objektive Verifizierung.

Dieselben drei Medien melden am Dienstag, dass die Fingerabdrücke des gesuchten Tunesiers an der Tür des bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt eingesetzten Lkw gefunden worden seien. Die drei Medien nennen anonyme Quellen. Eine offizielle Bestätigung lag nicht vor, wäre aber ebenfalls schwer zu überprüfen.

In Berlin wurde am Donnerstag der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz, in den der Attentäter den Lkw gesteuert hatte, wieder für das Publikum geöffnet. Wie andere Weihnachtsmärkte in Berlin wurde das Areal durch schwere Betonklötze gesichert. Viele Passanten legten Blumen am Eingang des traditionellen Weihnachtsmarktes ab, um der Opfer zu gedenken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...