In einigen Bundesländern werden Kirchen zum Weihnachtsfest von Polizisten geschützt. Doch mit Maschinenpistolen wolle man nicht in die Kirchen gehen, so der niedersächsische Polizei-Chef Uwe Binias.
«Wir haben eine sehr hohe Gefährdungslage (…) Wir werden grundsätzlich weiter große Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte und Kirchen schützen, aber wir werden nicht mit Maschinenpistolen in Kirchen gehen», zitiert die NWZ den niedersächsischen Polizeipräsidenten Uwe Binias. Die niedersächsischen Sicherheitsbehörden seien aktuell unter Federführung des Generalbundesanwalts in die Untersuchungen zum Berlin-Attentat eingebunden.
In Chemnitz sollen auf Empfehlung von Andreas Conzendorf, Superintendent des Evangelisch-Lutherischen Kirchenbezirkes, Kontrollen vor den Kirchen eingeführt werden, berichtet die Freie Presse.
Bundespräsident Joachim Gauck hatte nach dem Anschlag in Berlin den Zusammenhalt der freiheitlichen Gesellschaft beschworen. «Der Hass der Täter wird uns nicht zu Hass verführen. Er wird unser Miteinander nicht spalten», sagte das Staatsoberhaupt am Dienstag in Berlin. «Unser Zusammenhalt wird nicht schwächer. Er wird stärker, wenn wir angegriffen werden.» Angesichts dieser erschütternden Tat machten sich die Menschen in Deutschland bewusst: «Wir leben in einer starken Gemeinschaft, in der das Recht zählt und die Menschlichkeit.» Gauck gedachte der Opfer des Anschlags und sagte mit Blick auf die Angehörigen: «Wir werden sie nicht allein lassen in ihrem Schmerz.»
Die Bild-Zeitung hatte zwei Tage nach dem Anschlag einen Titel gemacht, auf dem in großen Lettern «Angst!» stand:
Jedes Kind weiß, dass man Glück nicht kaufen kann. Angst dagegen gibt es für 90 Cent am Kiosk. pic.twitter.com/sW6oFK284W
— M. A. M. Kaufmann (@mamkaufmann) December 21, 2016
In Berlin war allerdings von einem solchen Lebensgefühl bereits einen Tag nach den Ereignissen am Breitscheidplatz nichts zu bemerken. Beim Spiel Hertha BSC gegen Darmstadt herrschte im Olympiastadion eine heitere Stimmung - trotz offiziell angespannter Sicherheitslage.