Im Dezember erreichte die Inflationsratemit bei 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat den höchsten Stand seit Mitte 2013. Auf das ganze Jahr gesehen blieb die Inflation mäßig. Die Verbraucherpreise stiegen 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag auf Grundlage vorläufiger Berechnungen mitteilte.
Den Anstieg im Dezember hatten Daten aus mehreren Bundesländern, die die Statistikämter am Dienstag veröffentlichten, signalisiert. Wie aus einer Reuters-Umfrage unter Analysten hervorgeht, dürfte die deutschlandweite Inflationsrate im Dezember auf 1,5 von 0,8 Prozent hochschnellen. Das Statistische Bundesamt gibt die Daten am frühen Nachmittag bekannt. Allein in Nordrhein-Westfalen stieg die Jahresteuerung im Dezember auf 1,9 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit Juli 2013.
Für das laufende Jahr peilen die Bundesregierung und die Wirtschaftsweisen eine Inflationsrate von 1,6 Prozent an. Es wäre der höchste Wert seit 2012.
Grund für die Entwicklung sind die Energiepreise. Denn erstmals seit langem steigen diese zum Vorjahresmonat wieder deutlich. In NRW etwa verteuerte sich Heizöl im Dezember um gut 21 Prozent und auch Tanken kostete binnen Jahresfrist 7,4 Prozent mehr.
Für die Europäische Zentralbank sind stabile Preise nur bei Inflationsraten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Jahresteuerung im Euro-Raum im Dezember auf 1,0 von 0,6 Prozent erhöht. Die Daten werden am Mittwoch veröffentlicht.
Dennoch will die EZB die niedrigen Zinsen beibehalten. Damit werden die deutschen Sparer doppelt abgestraft. Ökonomen sagen den deutschen Sparern eine deutliche Verschärfung der finanziellen Repression im Neuen Jahr voraus.