Politik

Trump will Dan Coats als Chef der US-Geheimdienste

Der designierte US-Präsident Trump will den früheren US-Botschafter in Deutschland zum neuen Geheimdienstkoordinator bestellen.
06.01.2017 01:07
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Ex-Senator und frühere US-Botschafter in Deutschland, Dan Coats, soll laut Medienberichten den einflussreichen Posten des US-Geheimdienstkoordinators übernehmen. Der künftige US-Präsident Donald Trump werde den 73-Jährigen zum Nachfolger von Geheimdienstdirektor James Clapper ernennen, berichteten mehrere US-Medien am Donnerstag.

Der Republikaner Coats, der bis Dienstag für den Bundesstaat Indiana im Senat saß, war unter dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush von 2001 bis

2005 US-Botschafter in Deutschland. Er war einer von sechs Politikern und drei Mitarbeitern des Weißen Hauses, die 2014 als Reaktion auf US-Sanktionen gegen Russland von Moskau mit einem Einreiseverbot belegt wurden. Coats, der harte Strafmaßnahmen gegen Russland wegen der Annektion der ukrainischen Schwarzleerhalbinsel Krim befürwortete, nannte die Strafe damals eine Ehre.

Der bisherige Geheimdienstdirektor James Clapper hatte im November seinen Rücktritt erklärt. Der Geheimdienstkoordinator ist der wichtigste Berater des Präsidenten in nachrichtendienstlichen Angelegenheiten. Er überwacht die Arbeit von gut einem Dutzend Behörden. Dazu gehören der Auslandsgeheimdienst CIA und die auf Lauschangriffe spezialisierte NSA. Clapper hatte seinerzeit den neuen Sicherheitsberater von Trump, Michael Flynn, als CIA-Chef gefeuert.

Clapper zeigte sich am Donnerstag bei einem Hearing (Video am Anfang des Artikels) mürrisch und wenig auskunftsfreudig über die angeblichen russischen Hacker-Angriffe. Er wiederholte jedoch seine Vorwürfe und verwies auf den Bericht, den er im Auftrag von US-Präsident Barack Obama erstellt hat. Außerdem behauptete er, Nordkorea sei für den Hacker-Angriff gegen Sony von vor zwei Jahren verantwortlich gewesen - eine zweifelhafte Einschätzung, weil Sicherheitsexperten zu einem anderen Ergebnis gekommen sind. Allerdings war das Hearing für Clapper ein Heimspiel, weil die Neocons, angeführt von Senator John McCain, in dem Ausschuss den Ton angeben und Clapper mit ausgesuchter Höflichkeit behandelten. Unterschwellig sparten die Neocons nicht mit Kritik an Donald Trump, der bei der Bestätigung seiner Personalien mit einigen Schwierigkeiten rechnen muss.

Coats hat in seiner Zeit als Senator mit seiner Aktion "Verschwendung der Woche" für Aufsehen gesorgt. Er präsentierte jede Woche einen besonders krassen Fall von Steuerverschwendung oder Steuermissbrauch. So stellte er einmal dar, dass es in den USA tausende über 100-Jährige geben muss, die sich für einen Job bewerben - weil nämlich die Sozialversicherungsnummern von Verstorbenen missbraucht worden waren:

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fachkräftemangel trotz Zuwanderung: Warum gibt es aktuell fast 3 Millionen junge Menschen ohne Berufsabschluss?
19.05.2025

Fast 3 Millionen junge Erwachsene in Deutschland haben keinen Berufsabschluss – das zeigt der aktuelle Berufsbildungsbericht. Tendenz...

DWN
Politik
Politik Abschaffung des Acht-Stunden-Arbeitstag: Merz plant, die Deutschen zu mehr Arbeit zu motivieren
19.05.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Was eine Änderung des deutschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor dem Kassensturz: Schuldenkollaps rückt näher - was bedeutet das für die globale Wirtschaft?
19.05.2025

Die USA taumeln auf einen finanziellen Abgrund zu: Moody’s entzieht der Supermacht das Top-Rating, Investoren fliehen, und der Kongress...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt nach US-Herabstufung: Wie Anleger jetzt reagieren sollten
19.05.2025

Der Goldpreis zieht nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit spürbar an. Was bedeutet das für Anleger? Droht eine neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fünf Jahre nach Brexit: Neuer Kurs zwischen EU und London
19.05.2025

Fünf Jahre nach dem Brexit nähern sich EU und Großbritannien wieder an – doch nicht ohne Reibung. Was bedeutet das für Handel,...

DWN
Finanzen
Finanzen ThyssenKrupp-Aktie: Vom Höhenflug zum Absturz – wie geht es jetzt weiter?
19.05.2025

Die ThyssenKrupp-Aktie hat in den vergangenen Tagen eine herbe Talfahrt erlebt. Noch vor wenigen Wochen galt das Papier als Gewinner des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China dreht der Welt den Rohstoffhahn zu - Industrie droht der Stillstand
19.05.2025

Mitten im geopolitischen Machtpoker nutzt China seine Dominanz bei seltenen Erden als Waffe – und bringt westliche Industrien ins Wanken....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Innere Kündigung: Frühzeitig erkennen und wirksam handeln
19.05.2025

Eine Kündigung kommt in der Regel nicht einfach aus dem Nichts. Oft zeigen Mitarbeiter Anzeichen dafür, dass sie das Unternehmen...