Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman fordert, dass die in Europa ankommenden Wirtschaftsmigranten in „leere Orten“ in Nordafrika oder auf „unbewohnte griechische Inseln“ deportiert werden sollen. „Ich bin für die Deportation aller Wirtschafts-Migranten.“
„Natürlich akzeptiere ich die Grausamkeit des Bürgerkriegs in Syrien, im Irak und so weiter. Aber wir sprechen nicht über diese Leuten, wir sprechen über Wirtschaftsmigranten“, zitiert die Financial Times Zeman. Griechenland habe viele unbewohnte Inseln und hohe Auslandsschulden. Wenn es möglich wäre, „Hotspots“ auf den griechischen Inseln einzurichten, könnte dies eine Art der Rückzahlung der Auslandsschulden sein.
Er sei sich sicher, dass es eine „starke Verbindung zwischen dem Zustrom von Migranten und dem Zustrom von Dschihadisten“ gebe. „Und diejenigen, die diese Verbindung leugnen, liegen falsch“, meint Zeman.
Wovon Zeman allerdings nicht spricht: Dass es sich in Syrien nicht um einen Bürgerkrieg, sondern um einen von den mit dem Westen verbündeten Golf-Staaten angezettelten Stellvertreter-Krieg handelt. Die Bezeichnung „Wirtschaftsflüchtlinge“ ist angesichts der globalen Kriege ebenfalls unzutreffend, weil sie unterstellt, dass Vertriebene aus reiner Geldgier oder Bequemlichkeit ihre Heimat verlassen. Tatsächlich werden Millionen Menschen wegen der wirtschaftlichen Verwüstungen aus ihrer Heimat vertrieben und haben keine Chance, für sich und ihre Familien in ihren Heimatländern zu sorgen. In Syrien etwa ist die Lage kritisch, weil die EU-Sanktionen den Wiederaufbau faktisch unmöglich machen und daher weitere Fluchtbewegungen zu erwarten sind, wie der syrische Wirtschaftsminister im DWN-Interview erklärt.