Finanzen

Bargeld-Abschaffung: Politikerin ruft Bürger zum Protest auf die Straße

In Indien wächst der Widerstand gegen das Chaos nach der Bargeld-Abschaffung. Eine erste Politikerin hat die Bürger zum Massenprotest aufgerufen.
11.01.2017 00:05
Lesezeit: 1 min

In Indien wächst der Widerstand gegen das von der Regierung Anfang November verordnete Verbot großer Rupienscheine. Wie Hindustan Times berichtet, fordert die Vertreterin des Bundesstaates Westbengalen, Mamata Banerjee, die Bevölkerung aufgrund des seit Monaten andauernden Chaos und einer sich anbahnenden Lebensmittelknappheit zum offenen Protest gegen die Regierung in Neu Delhi auf.

„Ich fordere vom Präsidenten Pranab Mukherjee, welcher der verfassungsrechtliche Vorsitzende des Landes ist, dass er den Menschen zur Hilfe eilt und sie schützt, wenn eine Regierung das Land durch ihre willkürlichen Entscheidungen an den Rand des Desasters bringt“, schrieb Banerjee, welche auch Vorsitzende der Trinamool Congress Partei ist.

Banerjee zufolge bahne sich in Indien eine Hungersnot an. „Eine Hungersnot hat begonnen. Anzeichen für den Beginn einer Hungersnot kommen. Bitte retten sie die Menschen. Wenn die Menschen nicht überleben, wird die Reform umsonst sein“, sagte sie. Sie rief das Volk zum Protest auf. „Es wird Schwierigkeiten für uns geben, aber irgendjemand muss die Alarmglocken läuten. Trinamool Congress wird das tun.“ „Der Trinamool Congress organisiert landesweite Proteste gegen Modis schamlose Flop-Show“, schrieb sie in einer anderen Mitteilung. Sie sei überzeigt, dass die Zustände nicht länger hingenommen werden dürften.

Die unerwartete Abschaffung der 500-Rupien- sowie 1000-Rupien-Noten hat der indischen Wirtschaft, welche traditionell auf dem Gebrauch von Bargeld basiert, schweren Schaden zugefügt. Der Handel ist teilweise zum erliegen gekommen und Firmen mussten Mitarbeiter entlassen. Zudem mehren sich Hausdurchsuchungen der oftmals korrupten Finanzbehörden und es kam zur Beschlagnahmung von Schmuck und Gold.

Eine wichtige Vorarbeit für die Bargeld-Abschaffung wurde durch die US-Regierung geleistet, welche über die Entwicklungsorganisation USAID maßgeblichen Einfluss auf die Entscheidung der indischen Regierung genommen hatte.

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