Politik

Inflation: Großhandelspreise steigen um 4,0 Prozent

Die Großhandelspreise sind in Deutschland im Jahresvergleich überraschend deutlich gestiegen. Eine Änderung der EZB-Politik ist jedoch nicht mehr vor der Bundestagswahl zu erwarten.
13.02.2017 23:52
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Verkaufspreise im Großhandel waren im Januar 2017 um 4,0 % höher als im Januar 2016. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, war dies die höchste Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat seit Oktober 2011 (+ 4,1 % gegenüber Oktober 2010).

Diese Entwicklung dürfte in Deutschland bei den Sparern mit wenig Freude zur Kenntnis genommen werden. Es zeigt sich nämlich, dass die Inflation in Deutschland stark zu steigen beginnt. Zuletzt waren die Konsumentenpreise ebenfalls deutlich gestiegen.

Allerdings will die EZB keine Abkehr von ihrer bisherigen Politik der Inflationsbeschleunigung: Österreichs Notenbank-Chef Ewald Nowotny sagte Ende Januar in Wien laut Reuters, ie Europäische Zentralbank werde eine Änderung sicherlich noch nicht bei der Vorlage ihrer neuen Wirtschaftsprognosen im März diskutieren, sagte das EZB-Ratsmitglied am Montag in Wien. "Aber ich denke, dass wir bei der Prognose zur Jahresmitte, der Juni-Prognose, mit Sicherheit eine Diskussion zur weiteren Entwicklung haben..Ich gehe nicht davon aus, dass im Sommer irgendwelche Beschlüsse gefasst werden, wie es weiter geht." Nowotny sagte, Deutschland sei nur ein Teil der Euro-Zone, die EZB müsse aber die Geldpolitik für alle Mitglieder machen. In Italien herrscht, anders als in Deutschland. eine Deflation.

Die Trendwende bei den Großhandelspreisen ist seit einigen Monaten zu beobachten: Im Dezember 2016 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 2,8 % und im November 2016 bei + 0,8 % gelegen. Die auf Großhandelsebene verkauften Waren verteuerten sich im Januar 2017 gegenüber Dezember 2016 um 0,8 %.

Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung hatten die im Januar 2017 um 16,4 % gegenüber Januar 2016 gestiegenen Großhandelspreise für feste Brennstoffe und Mineralölerzeugnisse. Einen höheren Anstieg gegenüber dem Vorjahr hatte es hier zuletzt im März 2011 gegeben (+ 18,9 %). Auch die Preissteigerungen im Großhandel mit Erzen, Metallen und Metallhalbzeug (+ 12,2 %) sowie mit Altmaterial und Reststoffen (+ 31,2 %) spielten eine große Rolle für die Gesamtentwicklung.

Höhere Preisveränderungen gegenüber dem Vorjahr gab es außerdem im Großhandel mit lebenden Tieren (+ 15,9 %) sowie mit Milch, Milcherzeugnissen, Eiern, Speiseölen und Nahrungsfetten (+ 5,5 %). Auch für die meisten Gebrauchs- und Verbrauchsgüter stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahr, insgesamt um 0,7 %.

Dagegen waren chemische Erzeugnisse um 2,0 % billiger als im Januar 2016.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mærsk-Chef warnt: China übernimmt – Europa schaut zu
16.05.2025

Trotz politischer Abkopplungsversuche wächst Europas Abhängigkeit von China weiter. Mærsk-Chef Vincent Clerc warnt: Peking erobert...

DWN
Politik
Politik Rüstungsskandal bei der Nato: Verdacht auf Bestechung und Geldwäsche – Behörden ermitteln gegen Nato-Mitarbeiter
15.05.2025

Über die Nato-Beschaffungsagentur NSPA werden Waffensysteme und Munition im Milliardenwert eingekauft. Nun gibt es den Verdacht, auf...

DWN
Finanzen
Finanzen 33 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen: Wirtschaftskrise kommt beim Bund an - Schätzungen sehen deutlichen Rückgang
15.05.2025

Der schwarz-roten Regierung stehen bis 2029 für die Umsetzung ihrer Koalitionsversprechen 33,3 Milliarden Euro weniger zur Verfügung....

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen ohne Putin, Trump und Selenskyj: Lawrow lästert über Selenskyj und schimpft auf Berlin
15.05.2025

Friedensverhandlungen in Istanbul: Der russische Außenminister Lawrow fordert, den Gesprächen eine Chance zu geben – und zieht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nach Trump-Zöllen: Weltweit schwindet bei Investoren die Angst vor einer Rezession
15.05.2025

Investoren weltweit atmen auf: Die Angst vor einer Rezession schwindet rapide – dank einer Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lieferketten am Limit: Handelskrieg bringt globale Versorgung ins Wanken
15.05.2025

Die globale Lieferketten geraten durch den Handelskrieg zwischen den USA und China massiv unter Druck. Trotz Zollpause bleiben...

DWN
Finanzen
Finanzen Massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben: Deutschland für höhere Militärausgaben trotz Wirtschaftskrise
15.05.2025

Verteidigungsminister Wadephul stellt sich hinter die Forderung des US-Präsidenten Trump für höhere Verteidigungsausgaben der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Externe IT-Dienstleister: So teuer ist das Auslagern wirklich
15.05.2025

In ganz Europa setzen Organisationen auf externe IT-Dienstleister – und geraten dabei zunehmend in eine Falle: Der Einkauf orientiert...