Finanzen

Italien muss die nächsten zwei Banken retten

Nach der Monte Paschi brauchen nun die nächsten italienischen Banken Geld vom Staat. Die EU-Richtlinie, wonach Banken nicht mehr vom Steuerzahler gerettet werden dürfen, ist längst Makulatur.
14.02.2017 11:46
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die angeschlagenen italienischen Geldhäuser Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca haben Reuters zufolge der Europäischen Zentralbank einen vorläufigen Fusionsplan vorgelegt. Der Entwurf sehe eine öffentliche Geldspritze zwischen vier und fünf Milliarden Euro vor, berichtete die Zeitung "Il Messaggero" ohne Quellenangabe. Er sei ferner den EU-Wettbewerbshütern zugeschickt worden, um den Weg für ein erwartetes Engagement des Staates bei den beiden Regionalbanken freizumachen. Angestrebt werde zudem die Schaffung einer sogenannten Bad Bank, in der die faulen Kredite der Institute untergebracht werden sollen. Von den zwei Banken waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

Die Regierung in Rom könnte ihnen mit dem im Dezember aufgelegten Bankenhilfsfonds im Gesamtvolumen von 20 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Bislang wurde der Topf angezapft, um die in Schieflage befindliche Traditionsbank Monte dei Paschi di Siena zu retten.

Eigentlich hatte die EU beschlossen, dass Banken nach dem sogenannten Bail-In gerettet werden müssen: Die Gläubiger sollten für die Verluste haften. Doch bei der MPS wurde das frisch beschlossene Gesetz mit Duldung der EU einfach ignoriert. Bei der MPS wurde die Rettung durch den Steuerzahler damit begründet, dass tausende Kleinanleger vom Management in nachrangige Anleihen getrieben worden seien, weshalb ein Haircut zu einem Volksaufstand geführt hätte. Die großen Banken hatten sich aus der MPS seit Jahren still und leise verabschiedet. In Vicenza und Venedig wurde die Gläubiger-Beteiligung nicht einmal diskutiert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...