Politik

Nordkorea: USA verlegen Bin Laden-Kommando nach Südkorea

Die USA verschärfen den Druck auf Nordkorea: An einem Militärmanöver in Südkorea werden 10.000 US-Soldaten teilnehmen, unter anderem das US Navy Seal Team Six, welches die Kommandoaktion gegen Osama bin Laden durchgeführt hatte.
14.03.2017 13:18
Lesezeit: 2 min

+++WERBUNG+++

[vzaar id="2845103" width="600" height="338"]

Spezialkräfte der US-Armee werden gemeinsam mit südkoreanischen Truppen zwei Manöver - Foal Eagle und Key Resolve - durchführen. Am dem Manöver in Südkorea sollen das US Navy Seal Team Six, die Army Rangers, Delta Force und die Green Berets teilnehmen. Das US Navy Seal Team Six hatte bereits im Jahr 2011 die Operation Neptune’s Spear durchgeführt, bei der Osama Bin-Laden getötet wurde. Die aktuellen Manöver in Südkorea richten sich gegen Nordkorea. „Eine größere Anzahl von US-Spezialkräften wird an den diesjährigen Foal Eagle- und Key Resolve-Übungen teilnehmen, um Übungen durchzuführen, wonach der Norden infiltriert, die Kommandoebene entfernt und die wichtigsten militärischen Einrichtungen zerstört werden sollen“, sagte ein südkoreanischer Militärbeamter am Montag der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap. Die Übung Foal Eagle begann am 1. März und wird bis Ende April weiter laufen. Am Montag begann dann zusätzlich Key Resolve, was eine computersimulierte Übung ist, die bis zum 24. März laufen wird. Obwohl die die Regierungen in Seoul und Washington mitgeteilt haben, dass die Manöver reiner defensiver Natur seien, hat Pjöngjang die Manöver als „Probe für eine Invasion“ verurteilt.

Arirang News berichtet, dass etwa 10.000 US-Soldaten und 290.000 südkoreanische Soldaten an der Übung Foal Eagle teilnehmen werden.

Die USA haben außerdem mit der Verlegung von Kampfdrohnen nach Südkorea begonnen. Die Stationierung der unbemannten "Gray Eagle"-Flugzeuge sei Teil eines Plans, jede Division des US-Heeres mit eigenen Drohnen auszurüsten, erklärte ein Militärsprecher am Montag laut Reuters. Wann genau die Maschinen am Luftwaffenstützpunkt Kunsan, 180 Kilometer südlich von Seoul, ankommen sollten, war zunächst nicht bekannt.

Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, hat eine Neubewertung der amerikanischen Strategie gegenüber Nordkorea angekündigt und erklärt, dabei würden "alle Optionen" erwogen. Die USA hatten am 7. März nach den jüngsten Raketentests des kommunistischen Landes mit dem Aufbau eines Thaad-Raketenabwehrsystems in Südkorea begonnen. China hat den Schritt verurteilt. Die Regierung in Peking befürchtet, dass die Thaad-Radarsysteme auch ihr Staatsgebiet erfassen können.

Nordkorea hat den USA mit einem "erbarmungslosen" Angriff gedroht, sollte ihr Marineverband im Zuge des gemeinsamen Manövers mit Südkorea die nordkoreanische Souveränität verletzen, berichtet Reuters. Derzeit ist der vom US-Flugzeugträger "USS Carl Vinson" geführte Verband in der Region, um an Übungen mit dem Verbündeten Südkorea teilzunehmen. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete am Dienstag, die Ankunft der US-Schiffe sei Teil eines "rücksichtslosen Vorhabens", Nordkorea anzugreifen. Sollten die US-Schiffe die Souveränität und Würde Nordkoreas auch nur im Geringsten verletzen, werde die nordkoreanische Armee "erbarmungslose höchstpräzise Angriffe vom Boden, aus der Luft, von der See und unter Wasser starten".

Allein am 11. März seien zahlreiche feindliche Flugzeuge von einem Flugzeugträger aus entlang des nordkoreanischen Hoheitsgebietes geflogen, um Bombenabwürfe zu üben, meldete KCNA. Nordkorea wertet das Manöver der amerikanischen und südkoreanischen Marine als Kriegsvorbereitung. Als Reaktion hatte Nordkorea in der vergangenen Woche vier Raketen vor der Küste Japans ins Meer geschossen.

Ein Sprecher der US-Marine sagte, die "USS Carl Vinson" sei ordnungsgemäß und wie geplant auf Kurs in dem Manövergebiet. Die gemeinsame Militärübung hat am 1. März begonnen.

Am Freitag wird US-Außenminister Rex Tillerson zu seinem ersten Besuch in Südkorea erwartet. Er trifft dort allerdings auf ein durchaus krisengeschütteltes Land: Erst vor wenigen Tagen gab es bei Massenprotesten mehrere Tote. Die Demonstranten hatten für die vom südkoreanischen Höchstgericht wegen Korruption des Amts enthobene Regierungschefin Park Partei ergriffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....