Politik

Nunes bestätigt: Trump-Team wurde von Geheimdiensten beobachtet

Lesezeit: 2 min
22.03.2017 21:14
Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses des US-Kongress' Nunes hat am Mittwoch bestätigt, dass das Übergangsteam von Donald Trump von den Geheimdiensten beobachtet (monitored) worden war. Dies sei zufällig geschehen.
Nunes bestätigt: Trump-Team wurde von Geheimdiensten beobachtet

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

[vzaar id="9648103" width="600" height="338"]

Der Vorsitzende des Geheimdienst-Ausschusses im US-Abgeordnetenhaus, Devine Nunes, bestätigte am Mittwoch, dass Mitglieder des Trump-Übergangsteams, möglicherweise auch Trump selbst, von der US-Regierung Überwachung nach der Wahl im November überwacht worden sind. Das sagte Nunes am Mittwoch zu Reportern, berichten übereinstimmend Politico und The Hill. CNN übertrug das Statement von Nunes (Video am Anfang des Artikels). CNN zitiert Nunes mit den Worten: "Ich bin über diese Sammlung alarmiert." Nunes sagte, er wisse nicht, ob die Datensammlung auch im Trump Tower erfolgt sei. Er könne auch nicht sagen, ob es sich bei der Sammlung im rechtlichen Sinn um "Spionage" handle, er sei aber "klar besorgt".

Auch die Washington Post berichtet und zitiert Nunes mit den Worten: "Was ich gelesen habe, ist eine gewisse Art der Überwachung...Ich weiß nicht, ob sich das amerikanische Volk gut mit dem fühlen würde, was ich gelesen habe."  Er habe "dutzende Berichte" gelesen. Er glaube, dass Präsident Trump Grund zur Sorge habe, weshalb er Trump die Erkenntnisse umgehend präsentieren werde.

Nunes sagte, dass die Überwachung gesetzlich als Ergebnis des sogenannten "zufälligen (incidental) Sammelns" geschehen sei. Er sei allerdings besorgt, weil die Überwachung nichts mit der Untersuchung des FBI über die Einmischung Russlands in die Wahl zu tun habe und die Ergebnisse der Überwachung "im weiten Kreis in der Geheimdienst-Community zirkuliert" worden seien.

"Ich habe Geheimdienstberichte gesehen, die deutlich zeigen, dass der Präsident und sein Team, wie ich vermute, zumindest beboachtet (montitored) wurden", sagte Nunes Reportern. "Es sieht so aus, als wäre es alles legal gesammelt worden, aber es war im Wesentlichen eine Menge Informationen über die Präsidentenwahl und sein Übergangsteam und was sie taten." Nunes sagte, es seien US-Bürger gewesen, über die die Geheimdienste Daten gesammelt hatten - was ihnen per Gesetzt verboten ist. Einige Namen seien nicht geschwärzt worden, bevor die Unterlagen an diverse Nachrichtendienste verteilt worden seien. Dies sei nicht zulässig, sagte Nunes.

Noch ist unklar, wer den Diensten den Auftrag zur Beobachtung gegeben habe. FBI und NSA hatten erst vor einigen Tagen vor dem Kongressausschuss gesagt, ihnen sei nichts bekannt, was auf das Abhören von Trump vor seiner Inauguration hinweise. 

Nunes sagte, er werde Trump am Mittwoch im Weißen Haus treffen und ihm seine Erkenntnisse übermitteln. , was er gelernt hat, was er sagte, kam aus "Quellen, die dachten, dass wir es wissen sollten." Er sagte, er habe versucht, mehr Informationen von Freitag aus dem FBI zu bekommen, CIA und NSA.

Bei einer Pressekonferenz sagte Nunes, er "könne nicht ausschließen", dass Obama die Überwachung angeordnet habe. Die NSA kooperiere sehr gut mit dem Ausschuss, das FBI habe sich bisher jedoch geweigert, die Fragen des Ausschusses umfassend zu beantworten (folgendes Video):

[vzaar id="9648124" width="600" height="338"]

Die Demokraten haben umgehend reagiert und sind empört über das Vorgehen von Nunes. Der Sprecher der Demokraten im Kongress, Adam Schiff, schreibt auf Twitter, die neuen Erkenntnisse seien "in keiner Weise ein Beleg, dass Präsident von seinem Vorgänger abgehört worden sei". Schiff findet es völlig unangemessen, dass Nunes zuerst Präsident Trump informiere und nicht die Kongressabgeordneten, schreibt Schiff in einem Tweet:


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...