Politik

Großbritannien verlegt Kampf-Jets nach Rumänien

Kampfjets der Royal Air Force werden ab Mai in Rumänien patrouillieren und unter anderem das Schwarze Meer überwachen, welches für die russische Flotte entscheidend ist. Die Briten bereiten sich außerdem auf den Cyber-Krieg vor - und wollen diesen ausdrücklich nicht nur defensiv führen.
28.03.2017 01:09
Lesezeit: 2 min

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Die Briten rücken so nahe an Russland wie noch nie in der jüngeren Geschichte in Europa. Wie das Verteidigungsministerium in London mitteilt, werden Kampfjets der Royal Air Force im Mai nach Rumänien verlegt.

Verteidigungsminister Michael Fallon bestätigte außerdem, dass vier Typhoons des Royal Air Force 3 Kampfgeschwaders den Einsatz anführen werden.

Der Verteidigungsminister hatte dem britischen Beitrag zur Luftraumüberwachung während der NATO-Verteidigungsministergespräche im Herbst zugestimmt und bestätigte den Zeitpunkt des Einsatzes und des Geschwaders am Montag auf der Internationalen Parlamentarischen Konferenz über die nationale Sicherheit in London.

Die Typhoons von RAF Coningsby werden auf dem Luftwaffenstützpunkt Mihail Kogalniceanu in Südost-Rumänien für bis zu vier Monate stationiert sein und gemeinsam mit derf rumänischen Luftwaffe am Himmel über dem Schwarzen Meer patroullieren.

Das Kampfgeschwader 3 der Royal Air Force hat eine lange Geschichte. Vor hundert Jahren war es eine Kämpfer-Scout-Einheit, die die britische Infanterie in den Schützengräben unterstützte. Im Zweiten Weltkrieg war das Geschwader an der Spitze unserer Luftabwehr, die fast 300 V1-Raketen zerstört haben soll. Bis vor kurzem war das Geschwader von Sierra Leone und als Teil der Operationen im Irak und Syrien im Einsatz.

Fallon sagte: „Das Vereinigte Königreich verstärkt seine Unterstützung für die kollektive Verteidigung der NATO von Norden bis zum Süden der Allianz. Mit diesem Einsatz werden RAF-Flugzeuge bereit sein, den NATO-Luftraum zu sichern und unseren Verbündeten in der Schwarzmeerregion Rückversicherung zu bieten.“

Während seiner Rede sprach Fallon eine Reihe von nationalen Sicherheitsfragen an, einschließlich des Cyber-Krieges.

Mit der Übung „Information Warrior 2017“ hält die britische Marine ihre erste groß angelegte Cyber-Übung ab, um neue Methoden der künstlichen Intelligenz zu testen, die komplexe Entscheidungsfindungen beschleunigen soll. Die Übung beginnt in diesen Tagen.

Fallon bestätigte auch, dass 1,9 Milliarden Pfund in die Entwicklung von Cyber-Fähigkeiten und Fähigkeiten über alle Regierungsabteilungen investiert werden, zusätzlich zur Gründung des neuen National Cyber Security Center, der Defense Cyber School in Shrivenham und einem Cyber Operations Center in Corsham.

Fallon sagte ganz offen, dass es den Briten nicht nur um die Verteidigung gehe: „Wir interessieren uns nicht nur für defensive, sondern auch für offensive Cyber-Aktionen. Diejenigen, die uns mit Cyber-Attacken bedrohen, müssen wissen, dass sie in ein Risiko laufen.“

Die USA und Großbritannien werfen Russland vor, gegen den Westen mit Cyber-Attacken vorgehen zu wollen. Die CIA kann aus ihrem Zentrum in Frankfurt am Main laut Wikileaks jede Art von Cyber-Tarnung aktivieren. Die im Rahmen der Five Eyes mit den Briten kooperierenden Amerikaner können Computer so manipulieren, dass sie einen feindlichen Angriff vortäuschen.

Erst vor wenigen Tagen sind US-Truppen aus Deutschland nach Polen verlegt worden, um als „Abschreckung“ gegen Russland tätig zu werden.

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