Finanzen

Hasardeure: Investoren machen Schulden, um US-Aktien zu kaufen

Lesezeit: 1 min
02.04.2017 01:47
Der US-Aktienmarkt dürfte vor einem Abverkauf stehen: Historisch sind Höchststände bei schuldenfinanziertem Aktienkauf ein Indiz für eine markante Abwärtsbewegung.
Hasardeure: Investoren machen Schulden, um US-Aktien zu kaufen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Aufschwung an den amerikanischen Aktienmärkten basiert zum größten Teil auf Schulden. Investoren haben im März so viele neue Kredite wie nie zuvor aufgenommen, um Aktien zu kaufen.

Der seit Monaten andauernde Aufwärtstrend an den amerikanischen Aktienmärkten basiert zu einem großen Teil auf Schulden. Wie das Wallstreet Journal berichtet, sind die Neuschulden, die Investoren bei Brokerfirmen aufnehmen, um Aktien zu kaufen, im Februar auf einen neuen Höchststand von 528,2 Milliarden Dollar gestiegen. Dies geht aus veröffentlichten Dokumenten der New Yorker Börse NYSE hervor. Damit wurde der Allzeitrekord, welcher im Januar mit 513,3 Milliarden Dollar erzielt wurde, aufgehoben.

Die hohe Neuverschuldung gilt Beobachtern als Zeichen dafür, dass ein starker Abverkauf an den Aktienmärkten bevorstehen könnte. Sowohl vor dem Platzen der „Dotcom“-Blase im Jahr 2000 als auch vor dem Zusammenbruch der Aktienmärkte während der Finanzkrise von 2008 wurden jeweils neue Höchststände der Verschuldung erreicht. Wie aus der Grafik hervorgeht, gibt es zudem einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Höhe der Schulden und dem Kurs des breit erfassten Aktienindex S&P 500.

Hauptgrund für die zunehmende Verschuldung dürfte der Umstand sein, dass Kredite derzeit noch günstig zu erhalten sind, wohingegen die angekündigten Zinserhöhungen der US-Zentralbank Federal Reserve auf eine erhebliche Verteuerung in der Zukunft hindeuten. „Unsere Klienten leihen sich Geld bei uns, weil die Zinsen so tief sind. Sie verschulden sich nicht, weil sie einen Aufschwung in der Realwirtschaft erwarten würden. Sie verschulden sich, weil sie glauben, das jederzeit zurückzahlen zu können“, wird ein hochrangiger Manager der Vermögensverwaltung von BNY Mellon von Market Watch zitiert.

 

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....