Politik

Alitalia am Ende: Insolvenzverfahren eingeleitet

Die Alitalia hat das Insolvenzverfahren eingeleitet, eine Rettung ist damit kaum noch zu erwarten.
03.05.2017 02:18
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Scheitern eines Rettungsplans am Widerstand der Mitarbeiter kommt die italienische Krisen-Airline Alitalia unter Sonderverwaltung. Die Regierung in Rom stimmte am Dienstag einem entsprechenden Antrag des Unternehmens zu und ernannte drei kommissarische Geschäftsführer. Damit sind die Weichen für ein Insolvenzverfahren gestellt. Der Flugbetrieb laufe zunächst weiter, teilte das Unternehmen mit. Die Sonderverwalter sollen prüfen, ob es eine Überlebenschance für die defizitäre Fluggesellschaft gibt oder ob sie abgewickelt werden muss.

Die arabische Fluggesellschaft Etihad erklärte als Großaktionär, um das Überleben des Unternehmens zu sichern, sei eine weitreichende Restrukturierung nötig. "Ohne die Unterstützung aller Beteiligten sind wir nicht bereit, weiterhin zu investieren", sagte Etihad-Chef James Hogan. Der Air-Berlin-Partner, der auch die deutsche Krisen-Airline bisher mit Finanzspritzen in der Luft gehalten hat, ist seit der jüngsten Restrukturierung 2014 mit 49 Prozent an Alitalia beteiligt.

Alitalia fliegt derzeit eine Million Euro Verlust am Tag ein. Insidern zufolge reicht das Geld noch bis Mitte Mai. Dem Unternehmen droht das Aus, nachdem sich die Mitarbeiter Anfang vergangener Woche gegen einen Rettungsplan ausgesprochen haben, der unter anderem Einschnitte bei Stellen und Gehältern vorsieht. Nun stehen rund ein Jahr vor der Parlamentswahl mehr als 12.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Nach einem Überbrückungskredit im Volumen von bis zu 400 Millionen Euro gewährte die Regierung nun ein weiteres Darlehen über 600 Millionen Euro für sechs Monate. Sie zeigt aber kein Interesse, sich an einer erneuten Finanzspritze zur Rettung der Fluggesellschaft zu beteiligen. Auch eine erneute Verstaatlichung schloss sie aus. Zudem wächst in der Bevölkerung der Widerstand an weiterem Staatsgeld für das Unternehmen, das im abgelaufenen Jahrzehnt bereits sieben Milliarden Euro erhalten hat. Auch europäische Konkurrenten wie die Lufthansa oder der Billigflieger Norwegian Air haben abgewunken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...

DWN
Politik
Politik Corona-Folgeschäden bei Kindern: Grund für schwere Entzündungen entdeckt
13.03.2025

Lockdowns und Impfungen führten nicht nur zu psychischen Erkrankungen bei Kindern: Einige leiden seit der Corona-Infektion an heftigen...