Politik

Todesstrafe für vier Vergewaltiger in Indien

Ein Gericht in Indien hat die Todesstrafe für vier Vergewaltiger bestätigt.
05.05.2017 17:16
Lesezeit: 1 min

Das Oberste Gericht Indiens hat die Todesstrafe für vier der Täter des aufsehenerregenden Vergewaltigungsfalls von Ende 2012 bestätigt. Das bestätigte das Gericht am Freitag. Knapp viereinhalb Jahre nach der Tat hielt damit auch das Oberste Gericht des Landes das Urteil aus den vorangegangenen Instanzen aufrecht.

Im Dezember 2012 war eine indische Studentin in Neu Delhi von sechs Männern vergewaltigt worden. Sie starb später an ihren Verletzungen. Einer der Täter wurde kurz nach seiner Festnahme erhängt in seiner Zelle gefunden. Der sechste Täter war zum Tatzeitpunkt minderjährig. Er musste eine dreijährige Jugendstrafe absitzen und ist seit Dezember 2015 wieder frei.

Die drei Richter ließen in der Urteilsbegründung wenig Zweifel an ihrer Entscheidung. «Die extrem brutale Tat verdient keine geringere Strafe als die Todesstrafe», hieß es in dem Dokument. «Die brutale, barbarische und teuflische Art der Tat überwiegt bei weitem die mildernden Umstände, die die Verteidigung vorgebracht hat.»

Kurz nach der Tat hatte es in Indien noch nie da gewesene Proteste gegen sexuelle Übergriffe gegeben. Tausende Menschen belagerten Regierungsgebäude und verlangten strengere Gesetze. Im März 2013 kam der Gesetzgeber den Forderungen nach und verschärfte die Gesetze deutlich. Zudem wurden zusätzliche Gerichte geschaffen, um Vergewaltigungsfälle schneller bearbeiten zu können.

«Das Urteil ist nicht nur für uns, sondern für die ganze indische Gesellschaft», sagte Asha Devi, die Mutter des Opfers, im indischen Fernsehen.

Ranjana Kumari, Aktivistin und Chefin des «Centre for Social Research» in Indien, lobte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur ebenfalls das Urteil: «Dies ist eine historische Botschaft an alle kriminellen Männer, die Frauen Leid antun wollen. Es ist ein wichtiger Tag für alle, die wie wir für eine gerechte Strafe demonstriert haben.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Konzern behauptet Spitzenposition im deutschen E-Auto-Markt
08.07.2025

Der VW-Konzern setzt im deutschen E-Auto-Markt neue Maßstäbe. Die aktuellen Zahlen zeigen eine eindrucksvolle Entwicklung – doch der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China frisst Europas Industrie und niemand wehrt sich
08.07.2025

Chinas Staatskonzerne zerlegen Europas Industrie Stück für Stück – doch Berlin, Brüssel und Paris liefern nur leere Worte. Während...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Dow schließt Chemieanlagen: Was das für Deutschland bedeutet
07.07.2025

Der US-Konzern Dow zieht sich teilweise aus Mitteldeutschland zurück – und das hat Folgen. Standorte in Sachsen und Sachsen-Anhalt...

DWN
Politik
Politik Folgekosten in Millionenhöhe: Corona-Krise und die Schattenseite staatlicher Beschaffung
07.07.2025

Milliardenkosten, ungenutzte Schutzmasken und politische Spannungen: Die Folgen der Maskenkäufe in der Corona-Krise wirken bis heute nach....

DWN
Politik
Politik Kontrollen an der Grenze zu Polen: Grenzkontrollen jetzt beidseitig aktiv
07.07.2025

Mitten in der Urlaubszeit zieht Polen die Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland an. Reisende spüren die Auswirkungen sofort –...

DWN
Politik
Politik Trump droht BRICS-Staaten mit neuen Strafzöllen
07.07.2025

Trump verschärft den Handelsstreit mit den BRICS-Staaten drastisch. Seine angekündigten Strafzölle könnten globale Lieferketten...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell auf Höhenflug trotz drohender US-Handelszölle
07.07.2025

Der DAX überrascht mit einem starken Anstieg über 24.000 Punkte – und das trotz drohender US-Zölle. Wie reagieren Investoren auf die...