Sichtlich angeschlagen trat der SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz am Sonntag in Berlin vor seine Partei: Schulz sagte, die SPD habe eine "krachende Niederlage" erlitten. Er gratulierte dem vermutlich zukünftigen Ministerpräsidenten Armin Laschet, den als einen Freund aus der gemeinsamen Zeit im EU-Parlament kenne.
Schulz sagte später im ARD-Interview, dass "meine Präsenz in den Medien etwas überrepräsentiert" gewesen sei - ein bemerkenswertes Eingeständnis für jemanden, der Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Bundestagswahl ablösen will. Schulz sagte, er sei "kein Zauberer". Er sei noch nicht einmal 100 Tage im Amt, in der Zeit habe es 17.000 neue Mitglieder in der SPD gegeben. Es gehe nun darum, dass "wir kämpfen". Schulz sagte: "Heute Abend bin ich richtig getroffen." Aber es seien noch vier Monate bis zur Bundestagswahl, nun werde das Wahlprogramm "konkretisiert". Die SPD müsse sich stärker dem Thema "Gerechtigkeit" beschäftigen, um Wähler zu gewinnen.