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Auf den Britischen Jungferninseln wird eine kleine Bank bald Dienstleistungen für Unternehmen anbieten, die aus dem globalen Finanzsystem ausgeschlossen wurden. Wie Bloomberg berichtet, wird die Bank of Asia bald ihr Geschäft aufnehmen und ausschließlich Online-Zahlungsabwicklungen für seine Kunden ausführen sowie deren Gelder verwalten. Dazu gehört nach Angaben der Bank auch die Vermögensverwaltung, der Handel mit Wertpapieren und Währungen sowie die Finanzierung von Pfändern.
Die Bank of Asia ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Hongkonger Finanzholding Sancus Financial Holdings sowie des Pekinger Technologiekonzerns V1 Group. Ihr Kundenfokus liegt auf den Ablegern chinesischer und asiatischer Konzerne auf den britischen Jungferninseln, steht aber auch Kunden aus anderen Teilen der Welt offen. „Wir haben einen eigenen Kundenmarkt bestehend aus all den Offshore-Firmen die Probleme haben, ein Konto bei einer Großbank zu eröffnen – nicht, weil sie selbst daran schuld sind, sondern weil die Großbanken sie nicht mehr als Kunden wollen“, wird Carson Wen, einer der Gründer der Bank, zitiert. Wen hofft, rund 200.000 der mehr als 400.000 auf den britischen Jungferninseln registrierten Unternehmen als Kunden gewinnen zu können.
Seitdem die G20-Staaten massiv Druck auf kleine Finanzplätze aufbauen, die von ihnen verwalteten Gelder offenzulegen, sind die Neuanmeldungen von Unternehmen auf den Jungferninseln deutlich gesunken. Seit dem Jahr 2012 gingen sie zurück sie, im vergangenen Jahr sanken sie sogar um fast ein Drittel auf 32.000. Die Enthüllungen um den panamaischen Vermögensverwalter Mossack Fonseca im vergangenen Jahr haben offenbar Wirkung gezeigt. Die britischen Jungferninseln hatten eine globale Initiative der G20 unterzeichnet, die den automatischen Austausch von Informationen vorsieht. Die chinesische Regierung hat inzwischen strikte Regeln erlassen, die den Kapitaltransfer ins Ausland erschweren. Bürger der Volksrepublik müssen jeden Transfer über der Marke von 50.000 Dollar anmelden und prüfen lassen.
Wen betont, dass sich seine Bank mit strikten Sicherheitsanforderungen gegen den Zustrom von Geldern aus illegalem Ursprung schützen werde. Diese sehen vor, dass Kunden unter anderem einen vierstufigen Identifikations- und Sicherheitsprozess durchlaufen müssen, bevor sie ein Konto eröffnen können. „Wenn diese Bank nur ein falsches Konto für einen falschen Kunden eröffnet, wird dies nicht nur den Ruf der Bank zerstören, sondern auch jenen der britischen Jungferninseln“, sagt Wen.