Am 4. Mai 2017 hatte das türkische Finanzministerium Staatsanleihen im Wert von 1,75 Milliarden Dollar und einer Laufzeit von 40 Jahren begeben. Mit der Abwickelung des Geschäfts wurden Goldman Sachs, die Deutsche Bank und die Citigroup beauftragt. Die Staatsanleihen wurden am selben Tag gezeichnet. Am Kauf der Staatsanleihen sollen 170 Investoren interessiert gewesen sein. Das Interesse soll ungewöhnlich hoch gewesen sein, berichtet die Zeitung Hürriyet. 37 Prozent der begebenen Anleihen wurden von US-Investoren, 27 Prozent von britischen Investoren, 16 Prozent von türkischen Investoren, 14 Prozent von europäischen Investoren und sechs Prozent von Investoren aus anderen Regionen erworben.
Die Zeitung Hürriyet berichtet, dass ausländische Investoren massiv in türkische Staatsanleihen investieren. Obwohl die türkischen Staatsanleihen überzeichnet sind, wurden bisher 28,65 Milliarden Dollar an Staatsanleihen gezeichnet. Doch dieser Anteil könnte in den kommenden Monaten deutlich steigen, da nicht nur das Interesse der Anleger hoch ist, sondern auch das türkische Finanzministerium weitere Staatsanleihen platzieren möchte. Zudem halten ausländische Anleger Aktienanteile im Wert von 43,9 Milliarden Dollar.
Nach Angaben des türkischen Finanzministeriums betrug die Auslandsverschuldung (Netto und Brutto) des türkischen öffentlichen und privaten Sektors zum Ende des Jahres 2016 bei 404 Milliarden Dollar. Damit lag eine Gesamtverschuldung zum BIP von 47,2 Prozent vor.
Fortune Turkey berichtet, dass der langfristige Auslandsschuldenanteil des privaten Sektors im März 2017 bei 203,9 Milliarden Dollar lag. Der kurzfristige Auslandsschuldenanteil lag bei 15,1 Milliarden Dollar. Der Anteil der begebenen Unternehmensanleihen der türkischen Banken erhöhte sich im Jahr 2016 um 1,5 Milliarden Dollar auf 25,8 Milliarden Dollar.