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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Kritik am hohen deutschen Exportüberschuss entschieden zurückgewiesen. Zum einen hänge dies an zwei Faktoren, die die Regierung gar nicht beeinflussen könne, sagte die Kanzlerin am Montag in der Kurt-Tucholsky-Oberschule in Berlin. Der Euro ist sei "relativ schwach", sagte sie zunächst. Dann fügte sie hinzu: "Der Euro ist zu schwach ... wegen der EZB-Politik, und damit sind deutsche Waren verhältnismäßig billig." Zweitens sei der Erdölpreis sehr niedrig. Wenn dieser höher läge, würde die Handelsbilanz des Öl-Importlandes Deutschland sofort anders aussehen.
"Wir können mehr bei uns investieren", sagte Merkel. Allerdings sei es schon heute so, dass der Binnenkonsum der größte Wachstumstreiber sei. Es müsse aber auch gute Waren geben, die Deutschen kaufen wollten. Merkel kritisierte eine zu enge Betrachtung des Themas Exportüberschüsse in der EU und international. Es sei "fragwürdig", das Thema innerhalb einer Währungsunion zu betrachten. Denn auch im deutschen Kontext gebe es sehr große Unterschiede: Mecklenburg-Vorpommern würde wesentlich weniger exportieren als Bayern. Zudem habe Deutschland zwar einen Exportüberschuss mit den USA. Aber deutsche Firmen investierten gleichzeitig sehr viel mehr in den USA als umgekehrt und sorgten so für neue Jobs. So stehe das größte BMW-Werk nicht etwa in Deutschland, sondern in den USA, sagte Merkel.
Erstmals seit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im November vorigen Jahres ist der Euro am Montag über die Marke von 1,12 Dollar gestiegen. Die Gemeinschaftswährung legte 0,2 Prozent auf 1,1227 Dollar zu. Auslöser der Käufe waren Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel zum deutsch-französischen Verhältnis, zu den Gründen für den hohen Exportüberschuss Deutschlands und zum Euro-Kurs. "Die Reaktion halte ich für übertrieben", sagte Commerzbank-Analystin Analystin Thu Lan Nguyen.
Deutschland hat sich in den vergangenen Tagen etwas auf die EZB eingeschossen. Die Attacken dürften allerdings nur Wahltaktik sein, um die Sparer zu beruhigen. Diese haben laut DZ Bank in den vergangenen Jahren ein Vermögen verloren.