Finanzen

Italien: Regierung garantiert Einlagen von Krisen-Banken

Lesezeit: 1 min
15.06.2017 00:55
Die italienische Regierung garantiert die Einlagen von zwei Krisenbanken. Sie hofft auf die Rettung durch die Finanzbranche.
Italien: Regierung garantiert Einlagen von Krisen-Banken

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In Italien zeichnet sich Regierungsangaben zufolge eine Lösung für die beiden Krisenbanken Popolare di Vicenza und Veneto Banca ab. Die Gespräche mit den europäischen Institutionen seien ermutigend, teilte Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan am Dienstag mit. Man sei einer Lösung nun nahe. Dabei sei keine Beteiligung von Anteilseignern und Gläubigern der Banken vorgesehen. Zudem seien die Einlagen sicher, sagte Padoan.

Die beiden angeschlagenen Finanzinstitute benötigen insgesamt 6,4 Milliarden Euro frisches Kapital, um drohende Verluste auszugleichen, die aus uneinbringlichen Krediten resultieren. Um grünes Licht der EU-Kommission für Staatshilfen von insgesamt rund 6,5 Milliarden Euro zu erhalten, müssen sie aber zuerst 1,2 Milliarden Euro an Kapital von Privatakteuren wie beispielsweise anderen Banken einsammeln. Bereits im vergangenen Jahr flossen den beiden Instituten rund 3,4 Milliarden Euro aus dem Hilfsfonds „Atlante“ zu, die offenbar aber nicht ausreichten.

Seit Anfang 2016 gelten europaweit Regeln, die eine Beteiligung von Gläubigern an einer Umstrukturierung bei Banken vorsehen. Ohne diese darf der Staat keine Steuergelder mehr zur Deckung offener Verbindlichkeiten bereitstellen.

Wie die Financial Times berichtet, beriet die Großbank Intesa Sanpaolo am Dienstag, ob man einem Konsortium potentieller Geldgeber beitreten wolle, welches die benötigten 1,2 Milliarden Euro bereitstellen könnte. Auch die größte Bank des Landes, UniCredit, ist Mitglied des Konsortiums.

Ein Sprecher der EU-Kommission sagt am Dienstag, dass „konstruktive Kontakte“ gepflegt würden, um „eine Lösung für die beiden Banken im Sinne der EU-Regeln“ zu erreichen, ohne die Eigner „von Senior-Anleihen zu beteiligen“.

Der Druck auf die italienische Regierung zur Lösung der heimischen Bankenkrise war zuletzt gestiegen. Nach dem Notverkauf der spanischen Krisenbank Banco Popular fürchtet der Staat offenbar drastische Maßnahmen der europäischen Bankenaufseher. Im Zuge der jahrelangen Wirtschaftflaute in Italien ächzen viele heimische Banken unter einem Berg an faulen Krediten. Zuletzt musste die drittgrößte Bank des Landes – Banca Monte dei Paschi di Siena – nach monatelangen Diskussionen mit Steuergeldern und der Beteiligung von Gläubigern gestützt werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mineralreiche Staaten werden sich ihrer Marktmacht bewusst – doch ein Kartell ist weiterhin keine Option
21.09.2023

Wenn auch das Zeitalter der fossilen Energieträger bei weitem noch nicht abgelaufen ist, so nimmt die Bedeutung von Alternativen in...

DWN
Politik
Politik Ende der Geduld: Polen stoppt Waffenlieferungen an Ukraine
21.09.2023

Polen will die Ukraine nicht mehr mit Waffen versorgen und sich stattdessen auf die eigene Aufrüstung konzentrieren. Ist damit der Weg...

DWN
Finanzen
Finanzen Yuan überholt Dollar in Chinas Außenhandel
21.09.2023

Der Yuan baut seinen Vorsprung auf den Dollar in Chinas Außenhandel aus – Symptom strategischer Verschiebungen im globalen Handels- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation gebannt? Schweiz lässt Zinsen unverändert
21.09.2023

Die Schweiz hat überraschend auf eine Zinserhöhung verzichtet, auch weil die Inflation zuletzt niedrig war. Weitere Anhebungen könnten...

DWN
Politik
Politik Steuereinnahmen steigen deutlich, aber Geld ist schon verplant
21.09.2023

Die Steuereinahmen von Bund und Ländern lagen im August knapp 9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Doch dies ist in der Haushaltsplanung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Additive Fertigung: Wo Deutschland an der Spitze steht
20.09.2023

In einer Zeit, in der Deutschland auf fast allen Feldern zurückzufallen scheint, meldet das Europäische Patentamt (EPA) Hoffnungsvolles:...

DWN
Politik
Politik Steigende Preise bei Munition belasten NATO-Staaten
20.09.2023

Die höheren Militärausgaben bringen nicht automatisch mehr Ausrüstung und Munition, warnt ein hochrangiger NATO-Beamter. Denn die Preise...