Politik

EZB will Kritik an Banken-Rettung in Italien ernstnehmen

Die Bankenaufsicht der EZB will die Kritik an Banken-Rettung in Italien ernstnehmen.
29.06.2017 01:56
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EZB-Bankenaufsicht zeigt Verständnis für die zum Teil scharfe Kritik an der Auffanglösung für zwei italienische Krisenbanken. "Diese Kritik, auch was die öffentliche Wahrnehmung betrifft, wird erstgenommen", sagte EZB-Bankenwächter Ignazio Angeloni am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Rom laut Redetext. Viele Beobachter hätten ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Vorgehensweise einen Präzedenzfall schaffe, mit dem die Regeln in Zukunft umgangen werden könnten. Es wäre definitiv sinnvoll, wenn die Kommission eine systematische Untersuchung ausgehend von dieser Erfahrung starten würde, sagte Angeloni.

"Die Bankenunion steht noch nicht vollständig und ist daher verwundbar," sagte der Bankenwächter. Daher müsse die Zuversicht gestärkt werden. Italiens Regierung hatte am Wochenende beschlossen, bis zu 17 Milliarden Euro für die Institute Veneto Banca und Banca Popolare di Vicenza bereitzustellen, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) als wohl nicht mehr überlebensfähig eingestuft wurden. Kritiker, darunter deutsche EU-Abgeordnete, hatten der EU-Kommission und der italienischen Regierung vorgeworfen, die neuen Regeln zur Abwicklung maroder Banken missachtet zu haben, weil nun doch wieder Steuergelder zur Banken-Rettung in Italien herangezogen werden.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sieht Lücken bei den europäischen Bankenabwicklungsregeln. Für die Eigentümer und Gläubiger eines Institutes sei es im Ergebnis günstiger, wenn die Bank über nationales Insolvenzrecht abgewickelt werde und nicht über die europäische Abwicklungsbehörde, sagte Schäuble am Mittwoch in Berlin. "Über diese Regelungslücke wird man in Europa noch einmal nachdenken müssen."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...